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16. August 2019

20 Wochen Protest gegen Atomwaffen in Büchel enden am Nagasaki-Gedenktag

Die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ beendet am Freitag, dem 74. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die japanische Stadt Nagasaki, ihre 20-wöchige Aktionspräsenz am Fliegerhorst Büchel. Seit Ende März protestierten Friedensbewegte für den Abzug der in Deutschland stationierten US-amerikanischen Atomwaffen sowie den Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag. Die in Büchel stationierten Atomwaffen sollen in den kommenden Jahren aufgerüstet werden. Die 20-wöchige Aktionspräsenz endet mit einer Gedenkveranstaltung ab 11:02 Uhr, dem Zeitpunkt des Angriffs auf Nagasaki.

„Die Opfer der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki treiben uns an, unser Engagement für eine atomwaffenfreie Welt weiter zu verstärken. Mit unserem 20-wöchigen Protest haben wir unmissverständlich klar gemacht, dass wir uns niemals mit der Existenz von Atomwaffen abfinden werden.“, sagt Marion Küpker, Sprecherin der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“. Mehr als 50 Gruppen und 2.700 Menschen beteiligten sich an der Aktionspräsenz. „Wir sind mehr als zufrieden mit der Beteiligung an den diesjährigen Anti-Atomwaffen-Protesten und versprechen, dass wir im kommenden Jahr mit noch mehr Menschen nach Büchel zurückkommen werden – so lange, bis die Atomwaffen aus Deutschland endlich abgezogen werden!“, so Küpker weiter.

Grund für weiteren Protest liefert das Auslaufen des INF-Vertrags. Der Vertrag wurde Anfang des Jahres von den USA und anschließend auch von Russland aufgekündigt. Seit seiner Unterzeichnung 1987 führte der Vertrag zum Verbot und der Zerstörung von knapp 2.700 landgestützten Mittelstreckenraketen. Nach dem Aus des Vertrags in der vergangenen Woche sind jetzt wieder Tür und Tor für ein neues nukleares Wettrüsten geöffnet worden. Die USA haben bereits angekündigt, so schnell wie möglich landgestützte Mittelstreckenraketen in Asien zu stationieren.

„Wir werden nicht tatenlos dabei zusehen, wie ein Abrüstungsvertrag nach dem anderen zunichte gemacht wird, sondern werden uns jetzt noch entschlossener für das Inkrafttreten des UN-Atomwaffenverbots einsetzten“, sagt Marvin Mendyka, Sprecher der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei jetzt“. Der 2017 verabschiedete Vertrag über das Verbot von Atomwaffen wurde mittlerweile von 70 Staaten unterzeichnet und bereits von 25 Staaten ratifiziert. Eine in der vergangenen Woche veröffentlichte repräsentative Umfrage fand heraus, dass eine überwältigende Mehrheit (91%) der Deutschen für den Beitritt zum UN-Atomwaffenverbot ist. Ebenso fand die Umfrage heraus, dass 84% der Befragten der Meinung sind, die in Deutschland stationierten Atomwaffen sollten gänzlich verschwinden.

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