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19. Mai 2015

70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs und 60 Jahre NATO-Beitritt Deutschlands

EKD - Pressemitteilung - 4. Mai 2015 - Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Pastor Renke Brahms, die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) und die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) fordern entschieden militärische Abrüstung und gleichzeitige Stärkung zivilen Friedensengagements.

Am 8. Mai wird des Endes des 2. Weltkrieges und der Befreiung vom NS-Regime gedacht. Am 9. Mai jährt sich zum 60. Male der Beitritt der Bundesrepublik Deutschland in das Militärbündnis NATO.

Gleichzeitig halten wir inne, um der mehr als 60 Millionen Opfer des NS-Regimes und des 2. Weltkrieges zu gedenken. Diese Opfer von Gewalt und Unrecht des deutschen Angriffskrieges und der Vernichtungsfeldzüge rufen uns heute in besonderer Weise in die Verantwortung.

Aktuell erleben wir weltweit eine Politik, die Militarisierung und Aufrüstung fördert. 2014 wurden 1,7 Billionen Dollar für Rüstung ausgegeben. Auch werden die Atomwaffenarsenale technisch aufgerüstet. Gleichzeitig wird behauptet, es fehle an Geld für internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die OSZE, für zivile Konfliktbearbeitung, soziale Aufgaben, Bildung, Entwicklungszusammenarbeit und Umweltschutz. Die historischen Chancen nach dem Kriegsende 1945 und dem Ende des Kalten Krieges 1989 für eine gemeinsame "Weltinnenpolitik" wurden größtenteils vertan. Der Generalsekretär der UNO, Ban Ki-Moon, mahnte bereits 2010: "Die Welt ist überrüstet und der Frieden unterfinanziert." (NPT-Konferenz New York, 2. 5. 2010)

Die evangelische und die katholische Kirche, aber auch die Freikirchen lehnen Krieg als Mittel der Politik ab und kritisieren sowohl die Rüstungsproduktion am Standort Deutschland als auch die Rüstungsexportpolitik Deutschlands als viertgrößter Waffenexporteur scharf. Sie fordern ein entschiedenes Engagement für gerechten Frieden. Militärische Gewalt schafft keinen Frieden, sondern löst neue Konflikte aus. Gleichzeitig ist in Friedensbildung und in den Aufbau alternativer friedenspolitischer Strukturen national und international zu investieren und sind diese deutlich zu stärken.

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