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3. September 2017

Bonner Friedenstage 2017

Für 24 Stunden sollen die Waffen bedingungslos ruhen! Diese Forderung beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2001 und verband sie mit der Deklaration des 21. September zum Internationalen Friedenstag. Weltweit ist dieses Datum nun im jeden Jahr Anlass, über konkrete Möglichkeiten der Friedensförderung nachzudenken. Angesichts andauernder kriegerischer Auseinandersetzungen in vielen Regionen der Erde, der Flucht von mehr als 60 Mio. Menschen aus ihrer Heimat und lebensbedrohlicher Not durch Ungerechtigkeit ist dies nötiger denn je.

Nicht nur internationale Organisationen und Regierungen, auch die BürgerInnen der Staaten sind aufgerufen, ihr Handeln – ob friedensfördernd oder konfliktschürend – zu reflektieren und praktische Konsequenzen zu ziehen. Der Koordinationskreis der Bonner Friedenstage hat diesen Appell aufgegriffen und organisiert jährlich die Bonner Friedenstage, um über akute Krisen und Probleme
zu informieren, eigene Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren und Bonn als Friedensstadt lebendig zu gestalten. In diesem Jahr feiern wir ein kleines Jubiläum: 10 Jahre Bonner Friedenstage rund um den Internationalen Friedenstag am 21. September. Wie auch in den
vergangenen Jahren laden wir Sie zu vielfältigen Veranstaltungen ein; einer der Höhepunkte wird eine Friedensschifffahrt von Bonn zum Antikriegsmuseum in Remagen sein.

Die mitwirkenden Organisationen sind alle in Bonn zu Hause, ihre Wirkungskreise sind jedoch unterschiedlich: Einige sind aktiv in der politischen Bildung, andere friedenspolitisch oder in der Förderung entwicklungspolitischer Projekte engagiert, andere in der Vernetzung friedenspolitischer Akteure oder in der Erarbeitung wissenschaftlicher Expertisen. Sie alle verbindet eines: der Einsatz für zivile Friedensförderung. Hierfür sind sie in Bonn, in Deutschland und international tätig.

Zivile Friedensförderung und Krisenprävention sind zwar heute wichtige politische Stichworte und werden auch in den gerade verabschiedeten Leitlinien der Bundesregierung »Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern« ausdrücklich benannt, aber nach wie vor mangelt es an der Umsetzung in friedenspolitische Entscheidungen. Deutlich wird dies in den Widersprüchen zwischen einer zivil ausgerichteten Außenpolitik und einer militärisch gestützten Sicherheitspolitik. Obwohl die Militärausgaben die Ausgaben für Friedensförderung und zivile Konfliktbearbeitung bei weitem übersteigen, ist auch für 2018 wieder eine massive Anhebung des Verteidigungsetats vorgesehen. Die Folgen der militärischen Interventionen der vergangenen Jahre lassen jedoch nur eine Lehre zu: Krieg schafft keinen Frieden!

Welche alternativen Wege gibt es? Was kann im Großen und Kleinen getan werden, um Frieden zu schaffen? Wie können Friedensprozesse gefördert werden und was kann Friedensengagement konkret bedeuten? Es gilt, friedenslogisch, vom Frieden her
zu denken.

Die Organisationen der Bonner Friedenstage laden Sie ein, sich zu informieren und zu debattieren, aktiv zu werden und so Frieden mitzugestalten.

Programm

Koordinationskreis der Bonner Friedenstage: Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt) // BICC – Internationales Konversionszentrum Bonn // Bonn International Model United Nations e.V. // Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst // Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Bonn-Rhein-Sieg e.V. // Forum Ziviler Friedensdienst e.V. // Frauennetzwerk für Frieden e.V. // Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro NRW // Landesverband NRW der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. // Netzwerk Friedenskooperative e.V. // Plattform Zivile Konfliktbearbeitung e.V. // United Nations Volunteers programme // UN Women Nationales Komitee Deutschland e.V.

Kontakt: Beate Roggenbuck kontakt@beate-roggenbuck.de // Tel. 0228.365105

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