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19. November 2011

Bremer Friedenspreis 2011

Als "Unbekannter Friedensarbeiter" wird der bosnische Imam Vahidin Omanovic geehrt. Der einstige Kriegsflüchtling leitet heute ein Friedenszentrum in der Stadt Sanski Most. Auch 15 Jahre nach Ende des Bosnienkrieges sind dort noch immer viele Menschen traumatisiert. In jährlichen Friedenscamps bringt Omanovic katholische kroatische, orthodoxe serbische und muslimische Bosnier zusammen. In einem geschützten Rahmen sprechen sie über quälende Kriegserinnerungen, arbeiten diese auf, beten gemeinsam und erkunden Wege der Versöhnung.

 

Das Centar za Izgradnju Mira (CIM) - Zentrum für Friedensarbeit - wurde 2004 gegründet und ist - an den ehemaligen Frontlinien des Bosnienkrieges gelegen - "a bridge between a past that few can currently discuss and a future where open dialogue can rehumanize the enemy and dispel the misinformation that acts as the seeds for hatred" (from the organisation's website).

 

Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wurde am 18. November 2011 bei einer öffentlichen Verleihung im Bremer Rathaus verliehen. Neben Vahidin Omanovic werden die Menschenrechtlerin Shreen Abdul Saroor aus Sri Lanka und das kulturelle „Stadtteilprojekt OTe: Du hast immer eine Wahl“ im Bremer Stadtteil Osterholz-Tenever ausgezeichnet.

 

Der Internationale Bremer Friedenspreis wird seit 2003 alle zwei Jahre verliehen. Mit der Auszeichnung ehrt und fördert die Stiftung die schwelle gesellschaftliches Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Neben den drei Preisträgern stellt die Stiftung 25 weitere auszeichnungswürdige Persönlichkeiten und Projekte in einer Broschüre vor, die zur Preisverleihung erscheint.

 

Die Stiftung die schwelle ist Mitglied der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung.

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