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6. März 2020

Call for Papers PROKLA 201: Die politische Ökonomie des Krieges

Für die Ausgabe Nr. 4 von "PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft" mit dem Schwerpunkt "Die politische Ökonomie des Krieges" werden Vorschläge zu folgenden und weiteren in diesem Zusammenhang relevanten Themen gesucht:

  • Imperialismustheorie: Welche ihrer bisherigen Varianten hat sich bewährt und wäre dazu geeignet, aktuelle und potenzielle Rivalitäten zwischen wirtschaftlichen Großmächten zu erklären?
  • Droht ein neuer Kalter Krieg zwischen den USA und China unter anderem auch wegen der Auseinandersetzungen um Inseln im Süd-Chinesischen Meer? Und ist eine Wiederbelebung des früheren Kalten Krieges etwa durch das geplante Großmanöver Defender 2020 zu befürchten? Welchen Zusammenhang mit wirtschaftlichen Rivalitäten gibt es dabei?
  • Welche wirtschaftlichen Interessen befeuern innerstaatliche Konflikte und Bürgerkriege, die über ausländische Interventionen zu staatenübergreifenden Auseinandersetzungen werden, an denen staatliche wie nicht-staatliche Akteure beteiligt sind?
  • Geografien des Krieges: Haben sich die Kriegsschauplätze verändert und worauf ist das zurückzuführen? Welche Regionen sind derzeit und absehbar als besonders gefährdet anzusehen und wie hängt dies unter anderem im Nahen Ostenmit deren Ökonomie zusammen?
  • Welche traditionellen materiellen Ressourcen stehen weiterhin im Fokus militärischer Absicherung und welche neuen Vorkommen könnten im Zuge des Klimawandels ähnliche Interventionen etwa im Rahmen der neuen deutschen Rohstoffstrategie provozieren?
  • Welthandel und Sicherheitspolitik: Welche Bedeutung hat die militärische Absicherung strategischer Handelsrouten und inwiefern ändern sich diese?
  • Alte und neue Formen des militärisch-industriellen Komplexes beim Geschäft mit der Unsicherheit: Welche neuen Entwicklungen gibt es bei Waffensystemen, bei der Digitalisierung der Rüstungsindustrie, der Raumfahrt, bei biologischen Waffen und neuen Kampfstoffen? Und wie steht es um die Aktivitäten der privaten Sicherheits- und Militärunternehmen?
  • Wird all dies national und auf EU-Ebene in irgendeiner Form eingegrenzt oder eher massiv unterstützt?
  • Inwiefern ist es Unternehmen von Militär- und Sicherheitstechnik erfolgreich gelungen, bei der EU die Vorstellung von Migration als Sicherheitsbedrohung und die massive Förderung der Militarisierung von Grenzen durchzusetzen?
  • Wie ist die anhaltende Bedeutung von Kleinwaffen als »Massenvernichtungswaffen« der letzten Jahrzehnte zu erklären und was haben Regulierungen von derem weltweitem Handel gebracht?
  • Welche Bedeutung haben rechte Netzwerke in verschiedenen staatlichen Sicherheitsapparaten, in Deutschland unter anderem in der Bundeswehr, für die Verankerung neonazistischer Machtansprüche?
  • Wie geht die einstmals so machtvolle Friedensbewegung mit den neuen Herausforderungen um? Sind Expertengruppen an die Stelle von Massenmobilisierungen getreten?

Die Redaktion lädt zur Einsendung von Exposés von 1-2 Seiten bis zum 27. April 2020 ein. Die fertigen Artikel sollen bis zum 18. September vorliegen und einen Umfang von 45.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, Fußnoten und Literaturverzeichnis) nicht überschreiten.

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