Deutsche Wirtschaftsinteressen in Angola
Angola ist neben Südafrika die wichtigste Regional- und Wirtschaftsmacht im Südlichen Afrika. Das Land besitzt reiche Öl und Diamantenvorkommen und ist mit einem BIP-Wachstum zwischen 14 und 20 Prozent seit mehreren Jahren das „Boomland" Afrikas. Angola ist der drittwichtigste Handelspartner Deutschlands in Sub-Sahara-Afrika. Angola ist zugleich aber auch ein Land, das wegen Korruption, Geldwäsche, mangelnder Transparenz des Staatshaushalts, wegen der Verletzung von Menschenrechten und der Unterdrückung der freien Presse in der Kritik steht. Welche Rolle spielen in diesem Kontext deutsche Investitionen und Banken in Angola oder Rüstungsexporte nach Angola? Die von der „informationsstelle südliches afrika e.V.“ als issadossier herausgegeben Studie „Deutsche Wirtschaftsinteressen in Angola“ zeigt auf, dass deutsche Bankgeschäfte geholfen haben, das Regime in Luanda zu stützen. Dabei ist zum Beispiel der ehemalige Bundesbankchef Ernst Welteke in Geldwäsche für das angolanische Regime involviert. Zudem sind praktisch alle größeren Auslandsinvestitionen mit dem Problem der allgegenwärtigen Korruption konfrontiert. Der deutsche Autohersteller Mercedes-Benz hat deswegen erst kürzlich seinen Vertrag mit einer belgischen Autovertriebsfirma gekündigt, die beim Vertrieb von Mercedes-Modellen in Angola mit Angehörigen der angolanischen Elite zusammenarbeitet.
Die Empehlungen der Studie für die weitere Lobbyarbeit zu den Aktivitäten deutscher Bau- und Automobilunternehmen, von Banken sowie zu deutschen Rüstungsexporten können in diesem zusammenfassenden Papier nachgelesen werden.