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14. März 2016

Flucht und Zuflucht - Friedenswissenschaftliche Perspektiven

Die Herausgeber der Zeitschrift Friedens-Warte laden dazu ein, für den Schwerpunktteil der ersten Ausgabe des Jahrgangs 91 (1-2/2016) Beiträge oder Beitragsvorschläge einzureichen.
Schon seit mehreren Jahren deuten Berichte und Gerichtsurteile nationaler wie internationaler Gerichte auf brüchige Konsense in der
Flüchtlingspolitik hin. Der gegenwärtige Strom von Flüchtlingen vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak scheint mit einer solchen Wucht auf verdrängte Probleme zu treffen, dass allenthalben von Krisen die Rede ist: von einer Krise der internationalen Gemeinschaft, einer Krise der Europäischen Union, einer Krise in den Aufnahmegesellschaften oder ebenso schlicht wie verkürzend der Flüchtlingskrise. Das kommende Themenheft der Friedens-Warte möchte dieses Phänomen aus einer interdisziplinär friedenswissenschaftlichen Perspektive beleuchten.

Mögliche Themen oder Aspekte könnten z.B. sein:

  • Internationale Stabilität: fehlende Stabilität als Ursache und/oder Folge großer Flüchtlingsströme; Verhältnis zum Völkerrecht (z.B.
  • Bedrohung des Weltfriedens); weitere strukturelle Fluchtursachen
  • Sichere Orte: politische und rechtliche Perspektiven auf Rückführung und Abschiebung; non-refoulement; Bedeutung sicherer Drittstaaten; Binnenflüchtlinge
  • Grenzen: konzeptionelle Rolle von (Außen-)Grenzen insb. der Europäischen Union; Implikationen der Schließung von (Innen-)Grenzen
  • (Ent-)Solidarisierung: Zerfall des Dublin-Systems; Vertrauenskrise innerhalb der Europäischen Union
  • Integration von Flüchtlingen: Auswirkungen auf den gesellschaftlichen und religiösen Frieden im Aufnahmestaat; verschiedene Formen der Integration; Verhältnis zur Staatsbürgerschaft

Exposés auf Deutsch oder Englisch (maximal 5.000 Zeichen) für eine erste Begutachtung bis zum 24.04.2016 per E-Mail im
Word-Format (.docx, .rtf, idealerweise .doc) an die E-Mailadresse jtheilen(at)wsi.uni-kiel.de senden. Für die Veröffentlichung bestimmte Manuskripte (maximal 40.000 - 50.000 Zeichen) sollten bis zum 24.07.2016 vorliegen. Weitere Informationen sowie Hinweise für Autor_innen finden sich auf der Webseite http://www.friedens-warte.de.