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26. September 2015

Friedenslogik lernen – Kriegslogik durchbrechen

Katholische junge Gemeinde (KjG) und pax christi Deutschland - Pressemitteilung - 21.09.2015 - Zum heutigen Internationalen Friedenstag der Vereinten Nationen erinnern die Katholische junge Gemeinde (KjG) und pax christi Deutschland an die Perspektive von Kindern und Jugendlichen überall auf der Welt: „Kinder und Jugendliche wünschen sich überall, in Frieden aufzuwachsen und die Welt nach ihren Vorstellungen und Wünschen mitgestalten zu können. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass unsere Utopie des Aufwachsens und Lebens in Frieden und Freiheit Wirklichkeit wird“, betont die KjG-Bundesleiterin Anne Schirmer.

„Gewalt, Militär und Krieg schränken die Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen ein. Deshalb macht pax christi sich stark für zivile, diplomatische Konfliktbearbeitung und dafür, zivile Projekte und die Erforschung der besten Wege Frieden zu schaffen, zu erhalten und endlich finanziell besser auszustatten als Bundeswehr und Rüstungsforschung", erklärt pax christi-Generalsekretärin Christine Hoffmann und verweist auf die Fakten:

  • Wo Krieg herrscht, müssen junge Menschen ihre Lebenspläne aufgeben und – insbesondere junge Männer – in den Kampf ziehen und ihr Leben riskieren. Ganz nah an Europa aktuell in der Ukraine, aber u.a. auch in Syrien, im Irak und Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik, in Burundi, im Jemen und Myanmar.
  • 250.000 Kinder und Jugendliche werden weltweit als Soldat/innen missbraucht – sowohl von regulären Armeen wie auch von Rebellengruppen. Sie werden gezwungen, zu töten und zu plündern, sie müssen an die Front, werden durch Minenfelder getrieben oder zur Spionage eingesetzt.
  • 30 Millionen Kinder waren laut UNO Ende 2014 auf der Flucht. Das ist die Hälfte der weltweit 60 Millionen Flüchtlinge. Noch nie mussten so viele Menschen vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen wie heute. Mädchen und junge Frauen werden in Konflikten und auf der Flucht massenhaft mit Gewalt und sexueller Ausbeutung konfrontiert.

„Als Kinder- und Jugendverband fordert die KjG, dass Deutschland in Konflikten friedensorientiert handelt und die Folgen seiner militärischen Einsätze und seiner Rüstungsexporte kritisch hinterfragt“, erläutert Anne Schirmer. „Wir setzen uns ein für eine gerechte Wirtschaftspolitik, die die gleiche Teilhabe an einem umweltverträglichen Wohlstand für alle Menschen ermöglicht und fordern eine weltweite konsequente Abrüstung."

„Ein erster ganz real zu handhabender Schritt ist aus der Sicht der pax christi-Bewegung das Verbot jedweden deutschen Exports von Pistolen, Gewehren, Maschinenpistolen und Sturmgewehren, den sogenannten Kleinwaffen, weil diese die heutigen Massenvernichtungsmittel sind. Bisher wird alle Viertelstunde ein Mensch durch  eine Waffe von Heckler& Koch, dem größten Kleinwaffenhersteller Europas verletzt oder getötet. Wie viele Kinder darunter sind ist offen. Mit Blick auf die beschämenden Schwierigkeiten der EU, die Abschottungspolitik zu überwinden und legale Einreisewege für Menschen zu schaffen, die vor Gewalt und Not fliehen, gilt unser Dank allen, die mit uns in Deutschland die Flüchtlinge willkommen heißen, die es unter schwierigsten Bedingungen und Risiken schaffen, nach Deutschland zu kommen. Jede Verschärfung des Asylrechtes lehnen wir ab“, betont Christine Hoffmann.

Anne Schirmer ergänzt: „In christlicher Verbundenheit mit allen Menschen besonders mit den Kindern und Jugendlichen in aller Welt werden wir uns dafür weiterhin einsetzen, die Logik des Krieges endlich zu durchbrechen und eine neue zivile friedensorientierte Politik zu entwickeln und umzusetzen.“