Iran-Atomabkommen eröffnet neue Perspektiven für Abrüstung im Nahen und Mittleren Osten
pax christi - Pressemitteilung - 17. Juli 2015 - Das Iran-Atomabkommen eröffnet nach Ansicht von pax christi neue Perspektiven für Abrüstung im Nahen und Mittleren Osten und nährt die Hoffnung auf eine weitere Zusammenarbeit mit Russland. In dem am 14. Juli 2015 unterzeichneten Abkommen verpflichtet sich der Iran auf einen längeren Zeitraum, keine militärische Nutzung der Atomkraft anzustreben. pax christi wertet diese erfolgreiche diplomatische Initiative von USA, China, Russland, Großbritannien, Frankreich, der EU und Deutschland als wichtigen Schritt in Richtung Nichtverbreitung von Atomwaffen bis hin zu deren Abschaffung.
Durch den Verzicht des Iran auf den Bau von Atomwaffen rückt die Möglichkeit eines atomwaffenfreien Nahen und mittleren Ostens, wie ihn die UN seit 1974 fordert, näher. Hier braucht es jedoch weiterhin diplomatische Anstrengungen. Bislang scheitern Verhandlungen darüber vor allem an Israel, das über Atomsprengköpfe verfügt. Mit der Aufhebung der Sanktionen gegenüber dem Iran kann sich im Land die Versorgung der Bevölkerung verbessern. Die wiedergewonnenen Beziehungen zum Iran könnten auch dazu beitragen, dass das Land in der Region stärker in die Suche nach Konfliktlösungen, sei es in Syrien oder im Irak, eingebunden wird. Das Schicksal von Millionen von Flüchtlingen dort führt uns vor Augen, wie wichtig ein Ende des Krieges in Syrien ist. Dies könnte auch die Ausbreitung des IS einschränken.
Das Abkommen ist ein großer diplomatischer Erfolg aller daran Beteiligten. Indem auch Russland mit von der Partie war, das seit der Annexion der Krim in einer spannungsreichen Beziehung zur USA und zur EU steht, erhält es auch die Hoffnung auf eine Überwindung dieser Spannungen.
pax christi fordert die volle Unterstützung für das Iran-Atomabkommen. Möge seine Umsetzung einen Bewusstseinswandel bei allen Staaten einläuten, weg vom Erwerb, Besitz oder der Modernisierung von Atomwaffen hin zu ihrer weltweiten Abschaffung.