Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
Deutsche Bischofskonferenz - Pressemitteilung - Oktober 2015 - „Inmitten eines Stadtteils, der in der öffentlichen Diskussion meist als sozialer Brennpunkt wahrgenommen wird, leisten Pater Oliver und sein Zentrum einen wegweisenden Beitrag für das Zusammenleben von Menschen verschiedener kultureller und religiöser Prägungen“, so der Vorsitzende der Jury und der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle (Hildesheim). Mit unermüdlichem Einsatz stehen Pater Oliver und sein Team den Flüchtlingen, Migranten und sozial benachteiligten Menschen in Duisburg-Marxloh zur Seite.
Im sogenannten „Infirmarium“ des Petershofs können sich Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos medizinisch behandeln lassen. Darüber hinaus engagieren sich Pater Oliver und der Petershof für eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen und helfen ihnen in ihren materiellen und seelischen Nöten. „Pater Olivers Wirken lässt christliche Nächstenliebe, Gastfreundschaft und Barmherzigkeit unter den Bedingungen einer durch Migration geprägten Gesellschaft erfahrbar werden“, so Bischof Trelle. Der 45-jährige Prämonstratenser aus der Duisburger Abtei Hamborn arbeitet eng mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften vor Ort zusammen. Interreligiöser Dialog geht für ihn mit der konkreten Verbesserung
der Lebensbedingungen in seinem Stadtteil einher. Das Sozialpastorale Zentrum wurde im September 2012 als Reaktion auf die kirchlichen und sozialen Umbruchbewegungen, die sich im Duisburger Norden besonders deutlich abzeichnen, von Pater Oliver Potschien ins Leben gerufen.
Neben dem ersten Preisträger werden die Ökumenische Initiative „hingucken… denken… einmischen… Magdeburg aktiv gegen rechts“ und die Initiative „CAMPUSAsyl“ der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg jeweils mit einem zweiten Preis geehrt und erhalten 2.500 Euro Preisgeld.
Auf Anregung der Migrationskommission lobte die Deutsche Bischofskonferenz Anfang 2015 zum ersten Mal den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aus. Mit dem Preis werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bzw. für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren. Der Preis soll dazu beitragen, das kirchliche Zeugnis gegen jede Form der Menschenverachtung zu stärken. Insgesamt 86 Bewerbungen und Vorschläge für preiswürdige Einzelpersonen und
Initiativen sind bei der Deutschen Bischofskonferenz eingegangen.
Zur Jury des Preises gehören:
- Bischof Norbert Trelle, Vorsitzender der Jury
Bischof von Hildesheim, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Vorsitzender der Migrationskommission
- Gabriele Erpenbeck
Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses zur Interkulturellen Woche
- Prälat Dr. Peter Neher
Präsident des Deutschen Caritasverbandes
- Dr. Heribert Prantl
Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung
- Ingrid Sehrbrock
Ehemalige stellvertretende Bundesvorsitzende der CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft) und Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes
- Dr. h. c. Wolfgang Thierse
Bundestagspräsident a. D.
- Josef Philip Winkler
Ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, Sprecher des Sachbereichs „Politische und ethische Grundfragen“ im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)