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5. Februar 2010

„New Horizons. Linking Transitional Justice and Development for Sustainable Peace“

Die Arbeitsgemeinschaft Entwicklungspolitische Friedensarbeit (FriEnt) war am 27. und 28. Januar 2010 Gastgeberin der internationalen Konferenz „New Horizons. Linking Transitional Justice and Development for Sustainable Peace“ in Berlin. Die Mitglieder von FriEnt waren aktiv an der Konzeption und Durchführung der Konferenz beteiligt.

Die Arbeitsgemeinschaft Entwicklungspolitische Friedensarbeit (FriEnt) war am 27. und 28. Januar 2010 Gastgeberin der internationalen Konferenz „New Horizons. Linking Transitional Justice and Development for Sustainable Peace“ in Berlin. Die Mitglieder von FriEnt waren aktiv an der Konzeption und Durchführung der Konferenz beteiligt.
Die Teilnehmenden – 100 Expertinnen und Experten aus über 20 Ländern, aus staatlichen, zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und wissenschaftlichen Organisationen – diskutierten auf der Konferenz über die Schnittstellen zwischen Transitional Justice und Entwicklung. Menschen in Post-Konfliktsituationen haben legitime Bedürfnisse nach Wahrheit und Gerechtigkeit, aber auch nach Frieden und neuen Lebensperspektiven. In der Praxis ergeben sich hier vielfältige Dilemmata, aber eben auch Chancen, um Maßnahmen von Transitional Justice mit langfristiger Entwicklung besser zu verknüpfen. Dafür identifizierten die Teilnehmenden in den Sektoren Landmanagement, Konfliktressourcen, Wirtschaftsförderung, Bildung und Gesundheit zunächst blinde Flecken zwischen den beiden Bereichen und formulierten anschließend praktische Empfehlungen an staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure.
Tenor der Empfehlungen aus den unterschiedlichen Arbeitsgruppen: Die Schnittstellen zwischen Transitional Justice und Entwicklung können fruchtbar gestaltet werden, wenn unterschiedliche Arbeitsansätze, Erfahrungen und Kompetenzen aus Entwicklungszusammenarbeit und Transitional Justice stärker zusammengeführt und aufeinander abgestimmt werden. Maßnahmen von Transitional Justice sollten neben der Aufarbeitung von politischen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auch strukturelle Konfliktursachen in den Blick nehmen, um einem erneuten Aufflammen der Gewalt entgegen zu wirken. Dabei ist die Aufarbeitung von Unrecht im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich ein erster, wichtiger Schritt. Gleichzeitig kann Entwicklungszusammenarbeit von den Erfahrungen im Bereich Transitional Justice profitieren, wenn in den genannten entwicklungspolitischen Sektoren gezielt nach Schnittstellen gesucht wird.
Eine ausführliche Dokumentation der Konferenz ist in Vorbereitung. In der Zwischenzeit gibt der im Rahmen der Konferenz produzierte Podcast mit Statements der Teilnehmenden einen Einblick in das Thema der Konferenz. Außerdem stehen verschiedene Interviews auf der FriEnt-Homepage zur Verfügung.

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