Plattform-Archiv
|
26. November 2017

Philippinen - Frieden auf Sendung - Medien gegen Extremismus und Gewalt

Konsortium Ziviler Friedensdienst - Pressemitteilung - 16.11.2017 (Bonn). Ab heute zeigt der Zivile Friedensdienst in seinem Online-Dossier „Gewalt vorbeugen – das geht“, wie Friedensjournalimus auf den Philippinen Gewalt und Radikalisierung vorbeugt. Auf der Insel Mindanao setzt sich ein Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen Organisationen für eine ausgewogene Berichterstattung ein,
damit Medien die aufgeheizte Stimmung entspannen, statt sie weiter zu befeuern.Seit mehr als 40 Jahren kämpfen auf Mindanao, der zweitgrößten Insel der Philippinen, verschiedene Rebellengruppen gegen Regierungstruppen für Unabhängigkeit, Gerechtigkeit und Teilhabe. Im Mai eskalierte die Situation, als IS-nahe Rebellen die Stadt Marawi einnahmen. „Auf den Philippinen herrscht eine angespannte Situation, die durch eine sensationsheischende Berichterstattung verschärft wird“, berichtet Daniel Ong, der als ZFDFachkraft das Kutawato Multimedia Network (KuMuNet) unterstützt. Wie findet Frieden da Gehör? KuMuNet fördert einen Friedensjournalismus, der Informationen über die Konflikte auf Mindanao mit Fingerspitzengefühl aufbereitet. Dazu wird sogar eine eigene Radiosendung produziert. Schon mehrfach kühlte das Programm die aufgeheizte Stimmung in der Bevölkerung durch ausgewogene Berichte und offene Diskussionsrunden ab. Heikle Missverständnisse konnten geklärt und Gewalt im Keim erstickt werden. Selbst Regierung und Rebellengruppen schalten sich ein, um ihre Sichtweisen zu erläutern. Der Austausch „on air“ verstärkt den wichtigen Dialog zwischen den Konfliktparteien, oft der erste Schritt in Richtung Frieden.

Derzeit funkt das Friedensradio einmal wöchentlich auf Mindanao. Wenn es mehr Mittel gäbe, könnte die Medienarbeit ausgebaut werden. Ong ist überzeugt: „Ein Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und konfliktsensiblen Journalisten
wird unser bestes Gegenmittel zu Propaganda und gewalttätigem Extremismus sein.“