Right Livelihood Award 2011 vergeben
Der auch als "Alternativer Nobelpreis" bezeichnete Right Livelihood Award geht in diesem Jahr an die EED-Partnerorganisation GRAIN, die gegen den Landkauf großer Finanzinvestoren in Entwicklungsländern protestiert. GRAIN wird dafür ausgezeichnet, dass die Organisation Aneignung von Ackerland (Land Grabbing) zum internationalen Thema gemacht hat.
"Wir freuen uns über diese Anerkennung, weil damit ein wesentliches Hemmnis für die menschliche Entwicklung in den Ländern des Südens in die öffentliche Wahrnehmung kommt", kommentiert EED-Vorstand Claudia Warning die Entscheidung des Preiskomitees. "Insbesondere in Afrika stellt das 'Land Grabbing' eine der größten Herausforderungen für die Lebensmittelsicherheit dar."
Länder wie Südkorea, China oder die Golfstaaten haben in den letzten Jahren riesige Areale - meist in Afrika - erworben, um Nahrungsmittel für ihre eigene Bevölkerung anzubauen. Große Konzerne interessieren sich auch für den Anbau von Zuckerrohr oder Maniok, um daraus Biotreibstoffe für Autos in den Industrieländern herzustellen. Die Flächen gehen für die Versorgung der armen Bevölkerung verloren. Der EED fördert GRAIN zum Beispiel beim Aufbau einer Internet-Datenbank (http://farmlandgrab.org), die tausende Fälle solcher "Landnahme" dokumentiert und bei der Vernetzungsarbeit von Bäuerinnen und Bauern aus verschiedenen Kontinenten.
Die Organisation "Genetic Resources Action International" (GRAIN) wurde 1990 gegründet ist dem Ziel verpflichtet, Kleinbäuerinnen und -bauern sowie soziale Bewegungen bei ihrem Kampf für ein Nahrungsmittelsystem auf der Basis von gemeinschaftlicher Kontrolle und gegen den dramatischen Verlust von biologischer Vielfalt auf den Bauernhöfen zu unterstützen. In den letzten Jahren hat GRAIN einen entscheidenden Beitrag zur Dokumentation und Kritik des rapide wachsenden Phänomens des "Land Grabbing" geleistet. Die Organisation hat Ihren Hauptsitz in Barcelona und einem weiteren Sitz im philippinischen Los Baños.Neben GRAIN werden drei Einzelpersonen mit dem „Alternativen Nobelpreis“ ausgezeichnet: der chinesische Unternehmer Huang Ming für sein Engagement für die Solarenergie, die Anwältin Jacqueline Moudeina aus dem Tschad für ihren Einsatz, den früheren Diktator Hissène Habré vor Gericht zu bringen und die US-amerikanische Hebamme Ina May Gaskin für ihren Ansatz natürliche Medizin mit wissenschaftlicher Erfahrung in der Geburtshilfe zu verbinden.
Die Right Livelihood Awards wurden 1980 von dem Deutsch-Schweden Jakob von Uexküll ins Leben gerufen. Der Preis wird in diesem Jahr am 5. Dezember im schwedischen Reichstag verliehen. Bereits im vergangenen Jahr wurde die EED-Partnerorganisation "Physicians for Human Rights-Israel" mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
EED Presseinformation, Bonn, den 30. September 2011
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