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31. Mai 2004

Die Stadt der toten Töchter - Programmtipp von Amnesty International

In der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez im Bundesstaat Chihuahua wird seit 11 Jahren fast jede Woche eine Frau ermordet. Recherchen von amnesty international zufolge, starben bis August 2003 370 Frauen und Mädchen. Mexikanische Menschenrechtsorganisationen sprechen von weiteren 400 Vermissten. Viele der Opfer wurden entführt, tagelang gefangen gehalten und gequält, erniedrigt und sexuell missbraucht, bevor man sie strangulierte oder brutal erschlug. Jahrelang unternahmen die Behörden praktisch nichts. Der Großteil dieser Verbrechen wurde bis heute nicht aufgeklärt. Bis heute ist unklar, wer hinter den Morden steht. Die Spekulationen reichen von einflussreichen Mitgliedern der mexikanischen Oberschicht im Verbund mit der Drogenmafia bis hin zu Organhändlern. Die Autoren des Dokumentarfilms 'Die Stadt der toten Töchter', den der NDR für ARTE produziert hat, sprachen mit Betroffenen und mit Vertretern von Behörden und Regierung. Der Film zeichnet das Porträt einer Stadt, in der das menschliche Leben keinen Schutz und offenbar wenig Wert genießt - zumal wenn es weiblich ist.
amnesty international und ARTE laden Sie ein zu einem Preview der Dokumentation mit anschließender Diskussion am Mittwoch, 9. Juni 2004, 20 Uhr, im Hackesche Höfe Filmtheater, Kino 1, Rosenthaler Str. 40/41, Hof 1, 10178 Berlin-Mitte.
Der Film als solcher läuft am 24. Juni 2004 um 22:40 Uhr auf ARTE.

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