Verleihung des FES Menschenrechtspreises 2015
Mit der Verleihung des Menschenrechtspreises der Friedrich-Ebert-Stiftung 2015 an Ilan Sadeh und Hasan Atamna möchte die FES stellvertretend für die sieben an der Shared Communities Initiative teilnehmenden Ortsvorsteher zwei Bürgermeister für ihr Engagement für innergesellschaftlichen Ausgleich und friedliches Zusammenleben in Israel würdigen. Die Preisträger setzen sich unermüdlich für eine inklusive, von Arabern und Juden gemeinsam gestaltete Bürgergesellschaft ein. Sie arbeiten daran, dass die Bürger- und Menschenrechte beider Gruppen gleichermaßen geachtet und geschützt werden. Dies ist in der von Spannungen und widerstreitenden Interessen geprägten israelischen Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit und verdient daher unsere höchste Wertschätzung.
Die Teilnahme an gesellschaftlichen Kooperationsprojekten in Israel erfordert Mut, denn Zusammenarbeit, Integration und vertrauensbildenden Maßnahmen lehnen viele Juden und Araber ab. Misstrauen, Anfeindungen und verdeckter oder offener Widerstand gegen eine Beteiligung an der Shared Communities Initiative gehören zum Arbeitsalltag von Ilan Sadeh und Hasan Atamna. Sie entscheiden sich dennoch immer wieder dafür, ihren Weg gegen alle Widerstände und Risiken fortzusetzen und eine bessere Zukunft zu gestalten.
Ilan Sadeh ist seit 1992 Bürgermeister des Menashe Regional Councils in der Wadi Ara Region (im Norden Israels), dem 21 jüdischen und drei arabischen Kommunen angehören.
Hasan Atamna war von 1998 bis 2001 und ist wieder seit 2013 Bürgermeister seiner Heimatstadt Kafr Qara in der Region Wadi Ara. Kafr Qara begann 2009 die erste Shared Communities Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Pardes Hanna-Karkur. Mit großem Engagement verfolgt Hasan Atamna dieses Pilotprojekt, das zu einem Vorbild für andere Partnerschaften geworden ist.
Der Preis wird am am 5. November 2015 in Berlin durch Kurt Beck, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung und Ministerpräsident a.D., verliehen. Die Laudatio hält Reihold Robbe,Vorsitzender der DIG e.V..