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20. September 2014

Waffen in den Irak?

"Eines sei vorweg gestellt: die „richtige“ Antwort wie kurzfristig das Grauen im Irak beendet werden und der Vormarsch des „Islamischen Staates“ (IS) gestoppt werden kann, hat Misereor genauso wenig wie alle anderen. Wie sollten wir auch? Vielleicht gibt es auch nur noch falsche Antworten, weil die Völkergemeinschaft den Zeitpunkt, zu dem es richtige hätte geben können,
längst verpasst hat. Gerade deshalb ist es uns als katholischem Hilfswerk der Entwicklungszusammenarbeit wichtig, hier und jetzt auf einige Aspekte aufmerksam zu machen, die unseres Erachtens in der derzeitigen öffentlichen und politischen Debatte viel zu kurz kommen. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die von uns favorisierten Lösungsvorschläge nicht kurz-, sondern nur mittel- und langfristig greifen können. Trotzdem ist es wichtig – auch mit Blick auf künftige Konflikte, die bereits jetzt absehbar sind - gerade die Risiken der beschlossenen Waffenlieferungen hier zu thematisieren. Der Frage, wie den jetzigen Gräueln ein
schnelles Ende bereitet werden kann, muss die Frage an die Seite gestellt werden, warum es zu dieser Situation kommen konnte und wie es gelingen kann, in Zukunft den Möglichkeiten der Gewaltprävention die nötige Aufmerksamkeit zu widmen – und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem sie noch eine Chance haben."

 

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