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30. Januar 2017

Wissenschaftler fordern Stärkung der Flucht- und Flüchtlingsforschung

BICC - Presseerklärung - 19. Januar 2017 - Bei der Anhörung des Ausschusses für Bildung und Forschung am 18. Januar 2017 in Berlin stellten das BICC (Internationales Konversionszentrum Bonn) und das IMIS (Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien), Universität Osnabrück neue Daten zur Situation der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland vor und forderten eine dezentrale Förderung des Forschungsbereichs.

Angesichts der Bedeutung des Themas Flucht in der globalisierten Welt sei die multidisziplinäre Forschung auf diesem Gebiet zu zersplittert. Conrad Schetter, Wissenschaftlicher Direktor des BICC, betonte bei seinem Vortrag vor dem Ausschuss: “Flucht- und Flüchtlingsforschung muss stärker institutionalisiert, langfristig ausgelegt und besser vernetzt werden.”

Im durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt ‘Flucht: Forschung und Transfer’ hat ein Team von BICC und IMIS Daten zu knapp 500 Forschungsprojekten zum Thema ‘Flucht’ gesammelt und ausgewertet. Die Daten zeigen, dass Forschung zu Flucht und Flüchtlingen im ganzen Bundesgebiet und in allen Gesellschaftswissenschaften durchgeführt wird. “Projekte zum Thema Flucht werden zunehmend kürzer und sind von Drittmittelförderung abhängig, was eine nachhaltige Forschung zu diesem globalen Zukunftsthema schwer macht,” gibt Andreas Pott, Direktor des IMIS, zu bedenken.

BICC und IMIS regen einen Bericht des Wissenschaftsrates zur „Etablierung einer Flucht- und Flüchtlingsforschung“ an sowie die Förderung einer dezentralen Vernetzung der Forschenden und ihrer Forschungen zum Thema Flucht. Außerdem seien mehr Mittel für interdisziplinäre Verbundforschungen, Nachwuchsförderung und Studiengänge an Universitäten wichtig.

Das  Kooperationsprogramm ‘Flucht: Forschung und Transfer’ von IMIS und BICC wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als eine Pilotstudie gefördert und wird durch die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) unterstützt.

Weitere Informationen zur Anhörung finden Sie unter

https://www.bundestag.de/presse/hib/2017_01/-/488936

Weitere Informationen zum Projekt ‘Flucht: Forschung und Transfer’ und der interaktiven Forschungslandkarte ‚Flucht’ finden Sie unter:

https://flucht-forschung-transfer.de/