"Das Bild hängt schief." Sicherheit im politischen Diskurs
Veranstaltungsbericht von FriEnt
Unterschiedliche Perspektiven, politische Zielkonflikte und die Gleichzeitigkeit von Kooperation und Konflikt mit Akteuren aus dem Globalen Süden standen im Mittelpunkt einer FriEnt-Diskussion zu den Folgen der Zeitenwende für die Zusammenarbeit mit Partnerländern. Die zentrale Botschaft: Ambivalenzen zulassen, Dilemmata kommunizieren und einen „unverkrampften“ Umgang mit den eigenen politischen Interessen und Prioritäten finden.
Mit einem Bild aus dem Sport veranschaulicht Dr. Miriam Prys-Hansen (German Institute for Global and Area Studies – GIGA) eine zentrale Herausforderung in der Wahrnehmung von Akteuren aus dem Globalen Süden. Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei im Westen die Erwartung entstanden, dass sich Staaten und Regierungen nun klar für eine „Seite“ entscheiden und entsprechend positionieren müssten. Die Realität sei aber deutlich komplexer. Die Vorstellung von zwei politischen Lagern zeichne ein schiefes Bild und verstelle den Blick auf die Interessen von Akteuren im Globalen Süden. Mit Bezug auf die deutsche Politik nach der Zeitenwende und für die Entwicklung einer nationalen Sicherheitsstrategie gilt es, Interessen, Ambivalenzen und Zielkonflikte transparent zu machen – auch als wichtige Voraussetzung für Vertrauen und Glaubwürdigkeit im aktuellen politischen Richtungsdiskurs.
Der ausführliche Veranstaltungsbericht über den dritten Teil der FriEnt-Reihe zu den Folgen der Zeitenwende am 7. Juli 2022 ist hier auf der FriEnt Webseite erschienen.