Die Corona-Pandemie hat weltweit einen erheblichen Digitalisierungsschub in nahezu allen Lebensbereichen ausgelöst. Gleichzeitig ist der große Optimismus, der digitalen Technologien einst entgegengebracht wurde, zunehmend verblasst. Ob Soziale Medien, digitale Identitäten, KI, Geographische Informationssysteme, Blockchain oder Big Data – diese Technologien fördern nicht nur transnationalen Austausch, Demokratisierung und Frieden. Vielmehr ist die digitale Transformation weltweit besonders im Bereich der Konflikt- und Gewaltausübung sowie des autokratischen Machtmissbrauchs fortgeschritten. Zudem ist Digitalisierung aus sich heraus konfliktträchtig aufgrund der von ihr verursachten grundlegenden Umwälzungen in Produktionsformen, Lebensweisen und Machtverhältnissen.
All dieser Ernüchterung zum Trotz hat sich in den letzten Jahren zunehmend das Feld des digital peacemaking etabliert. Durch den innovativen Umgang mit der Digitalisierung an der Schnittstelle zwischen online- und offline-Welt wurden positive Erfahrungen für die Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und Friedensförderung gesammelt. Allerdings hinken diese Aktivitäten derzeit deutlich hinter der unheilvollen, autokratischen und friedensbedrohenden Anwendung digitaler Technologien hinterher.
Ziel der Tagung ist es zu beleuchten, wie sich Konfliktbewältigung und Digitalisierung gegenseitig beeinflussen und welche praktischen wie auch politischen Schlussfolgerungen sich daraus für die Weiterentwicklung des Arbeitsbereichs der Zivilen Konfliktbearbeitung ziehen lassen. Die Tagung findet unter Einhaltung der Chatham House Regeln statt. In allen Plenumsdiskussionen wird deutsch-englische Simultanübersetzung angeboten.
Kaffee und Kuchen
Sondierungssession Teil 1: Konflikt und der digitale Raum
Welche konzeptionellen und analytischen Zugänge zu Krisen-, Konflikt- und Gewaltgeschehen ergeben sich an der Schnittstelle zwischen offline- und online-Welt?
Einführendes Impuls-Panel
Anne-Marie Buzatu, Executive Director, ICT4Peace Foundation, Genf
Mischa Hansel, Leiter, „International Cybersecurity“ (ICS), Institut für Friedens- und Konfliktforschung (IFSH), Hamburg
Elizaveta Kuznetsova, Leiterin, Forschungsgruppe „Platform Alogrithms and Digital Propaganda“, Weizenbaum Institute, Berlin
Claudia Meier, Europe Lead, BuildUp und Non-Resident Fellow at the Global Public Policy Institute (GPPi), London
Breakout Session
FORUM I Gesellschaftliche Ebene | Soziale Kohäsion vs. gesellschaftliche Polarisierung (Raum E)
FORUM II Individuelle Ebene | Persönliche Partizipation vs. individuelle Verwundbarkeit (Raum A)
FORUM III Materielle Ebene | Inklusiver digitaler Raum vs. Disruption & Instabilität (Raum L)
FORUM IV Ideelle Ebene | Grenzloses Wissen & ubiquitäre Informationen vs. Desinformation & konfrontativer Narrative (Raum G)
Abendessen
Plenumsdiskussion
21:00
Ende & informelles Zusammenkommen auf der Galerie
Morgenandacht (optional)
Orientierungspanel: Was wissen wir bereits über Chancen und Risiken des digital peacebuilding?
Impulse aus der ...
... Praxis
Emma Baumhofer, Digital Peacebuilding Expert, Swisspeace, Bern**
... Wissenschaft
Andreas Hirblinger, Senior Researcher at the Center on Conflict, Development and Peacebuilding, Geneva Graduate Institute, Genf
... einer feministischen Perspektive
Rita Costa Cots, Digital Peacebuilding Facilitator, Build up, Paris/Utrecht
Moderation: Nina Strumpf, Referentin, Berghof Foundation und Repräsentatin bei FriEnt (Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung), Berlin
Kaffee- und Teepause
Mittagessen
Kaffe und Kuchen
4 parallele „Ideenküchen“ zur Konkretisierung und Sicherung der Ergebnisse in den jeweiligen Foren
Abendessen
25-Jahrfeier der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung
Ende & Informelles Zusammenkommen auf der Galerie
Morgenandacht (optional)
Plenumsdiskussion: Präsentation der Foren-Ergebnisse und Diskussion
Kaffee- und Teepause
Verabschiedung
Ginger Schmitz, Geschäftsführerin der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Berlin
Christoph Bongard, Ko-Vorsitzender des Sprecher*innen-Rats der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Bonn
Tagungsort
Evangelische Akademie Loccum
Münchehäger Str. 6
31547 Rehburg-Loccum
Anmeldung
Bitte melden Sie sich auf der Webseite der Ev. Akademie Loccum an.
Gesamtpreis / Person
Tagungsgebühr pro Person: (inkl. Übernachtung, Verpflegung und Kostenbeitrag)
STANDARD: 230,00 Euro für Berufstätige
REDUZIERT: 130,00 Euro für Freelancer*innen Solo-Selbständige
ERMÄßIGT: 75,00 Euro für Schüler*innen, Auszubildende, Vollzeit-Studierende, Freiwilligendienstler sowie Arbeitslose.
Ermäßigung nur bei Vorlage einer Bescheinigung VOR der Tagung. Eine Reduzierung der Tagungsgebühr für eine zeitweise Teilnahme ist nicht möglich.
Ein Drittel des Teilnehmerbeitrages wird als institutioneller Beitrag für die Evangelische Akademie Loccum erhoben.
Stornierung
Bei einer Absage nach dem 12.04.2023 werden 25% der Tagungsgebühr in Rechnung gestellt.
Überweisungen
Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr unter Angabe Ihres Namens und der Buchungsnummer 16390 auf folgendes Konto:
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
Kirchliche Verwaltungsstelle Loccum
Evangelische Bank eG Kassel
IBAN: DE36 5206 0410 0000 0060 50
BIC: GENODEF1EK1
Anreise
Informationen über die Anreise mit dem PKW oder der Bahn finden Sie hier
Tagungsleitung
Thomas Müller-Färber, Studienleiter Evangelische Akademie Loccum
E-Mail: thomas.mueller-faerber@evlka.de
Veranstaltet von:
Die Tagung wird gefördert von: