IFSH-Policy Brief: Offensive Cyber-Operationen: digitalen Angriffen proaktiv begegnen
Cyber-Angriffe aus Russland und China auf kritische Infrastrukturen nehmen zu. Während die meisten Staaten defensiv ihre Systeme „härten“, setzen einige auch auf offensive Cyberabwehr, die jedoch zunehmend ineffektiv wird. Angreifer können gestörte Systeme schnell ersetzen, weshalb Staaten langfristige offensive Strategien entwickeln. Diese beinhalten das Eindringen in gegnerische IT-Systeme in Friedenszeiten, um Angriffsstrategien zu antizipieren und eigene Schutzmaßnahmen abzuleiten.
Cybersicherheitsexperte Dr. Matthias Schulze erläutert, wie sich diese neuen Ansätze von älteren Varianten der aktiven Cyberabwehr unterscheiden, die auch in der deutschen Politik diskutiert wurden. Ziel ist es, das Vorgehen von Angreifern langfristig zu beobachten und ihnen durch dieses Wissen die Vorteile zu entziehen. Angesichts der potenziellen Gefahr ungewollter Eskalationen betont Schulze die Notwendigkeit, dass insbesondere demokratische Staaten solche Maßnahmen verantwortungsvoll, transparent und kooperativ gestalten.