Transitional Justice, Vergangenheitsarbeit und Auswärtige Kulturpolitik. Potenziale, Herausforderungen und Perspektiven einer Verzahnung
Wie gestaltet sich das Zusammenspiel von Vergangenheitsarbeit, Friedensförderung, Kunst und Kultur in der internationalen Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland? Welche Verbindungen bestehen zwischen dem eigenen Umgang mit gewaltbelasteter Vergangenheit und der Unterstützung dieser Prozesse im Ausland – und welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für die dritte Säule der deutschen Außenpolitik, die Auswärtige Kulturpolitik?
Diesen Fragen geht der vorliegende Artikel nach. Er beleuchtet zunächst das im internationalen Kontext für Vergangenheitsarbeit geläufige Konzept von Transitional Justice, seine Entstehung, Entwicklung in der Praxis und seine Einbettung in deutsches wie internationales Friedensengagement. Dabei geht er auch auf die deutsche Aufarbeitungsgeschichte, Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit Transitional Justice-Prozessen sowie aktuelle Entwicklungen ein. Schließlich wird aufgezeigt, welche Überschneidungen zwischen Auswärtiger Kulturpolitik und Vergangenheitsarbeit bereits jetzt bestehen, welche Potenziale die Auswärtige Kulturpolitik hierbei hat und wie Synergien zwischen Auswärtiger Kulturpolitik, Vergangenheitsarbeit und Friedensförderung gestärkt werden können.