Was verursacht anhaltende Probleme bei der internationalen Friedensförderung?
Es ist allgemein bekannt, dass internationale Organisationen vielfach auf Grenzen stoßen, die lokale Bevölkerung eigenverantwortlich in ihre friedensfördernden und entwicklungspolitischen Interventionen einzubeziehen. Dies geschieht trotz des "local turn", der seit einigen Jahren in der Forschung und Praxis der Friedensförderung in aller Munde ist. Karolina Kluczewska (Ghent Institute for International and European Studies) und Anna Kreikemeyer (IFSH) suchen einen neuen Erklärungsansatz für dieses Problem.
In ihrem Forschungspapier argumentieren sie, dass internationale Organisationen vor allem deshalb anhaltende Schwierigkeiten haben, sich auf die lokale Bevölkerung einzulassen, weil lokale und internationale Ordnungsmuster grundlegende Unterschiede aufweisen. Am Beispiel der Region Zentralasien zeigen die Autorinnen, dass kulturelle Überzeugungen und Normen, Alltagspraktiken, Institutionen und Machtfragen vor Ort und auf internationaler Ebene sehr verschieden sind und allzu oft auf gegenseitiges Unverständnis oder gar Ignoranz stoßen.
Das Papier erschien auf Englisch in der Reihe Global Cooperation Research Papers des Käte Hamburger Kolleg Duisburg.
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Ein IFSH Policy Brief widmet sich der Thematik in politikberatender Perspektive.
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