„Renke Brahms war Gesicht und Stimme der evangelischen Friedensarbeit“
Pressemitteilung
Die Evangelische Friedensarbeit hat Renke Brahms für seine Tätigkeit als Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gedankt und seine friedenspolitische und friedensethische Arbeit in den vergangenen Jahren gewürdigt. Die Amtszeit von Renke Brahms als EKD-Friedensbeauftragter, die am 1. Oktober 2008 begann, endete mit der EKD-Synode in Bremen.
„In diesen 13 Jahren war Renke Brahms das Gesicht und zudem eine markante Stimme der Evangelischen Friedensarbeit“, so Detlev Besier, einer der Sprecher der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK). Und Christine Busch, die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und aktuell auch Vorsitzende des Vereins für Friedensarbeit im Raum der EKD, betont: „Mit seinem Einsatz für den Vorrang ziviler und gewaltfreier Konfliktlösungen war Renke Brahms als EKD-Friedensbeauftragter ein wichtiger und immer wieder auch unbequemer Mahner, dessen Stimme in Kirche, Politik und Gesellschaft beachtet und gehört wurde.“
Die Berufung von Renke Brahms zum ersten Friedensbeauftragten der EKD sollte die kirchliche Friedensarbeit stärken. 2007 hatte die EKD ihre Friedensdenkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ veröffentlicht. Der neue Friedensbeauftragte sollte die Impulse, die von dieser Denkschrift ausgingen, koordinieren und verstärken. „Und dies hat Renke Brahms immer wieder getan und sich voller Leidenschaft für Abrüstung, internationale Verständigung, gewaltfreie Konfliktbearbeitungen und auch einen gerechten Frieden eingesetzt“, so Detlev Besier, der auch der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz ist.
Und Anlässe dazu habe es genug gegeben, betont Christine Busch mit Blick auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr in Afghanistan oder in Mali, die immensen Rüstungsexporte, die Frage nach einer atomwaffenfreien Welt, die Kriege im Irak oder in Syrien oder die unzureichende finanzielle Ausstattung einer zivilen Konfliktbearbeitung. „In all diesen Fragen hat Renke Brahms als EKD-Friedensbeauftragter Flagge gezeigt und seine Stimme erhoben“, betont Christine Busch.
Dabei habe Renke Brahms auch immer wieder die friedensethischen Beiträge aus der weltweiten Ökumene aufgenommen und in die deutsche Diskussion eingebracht, fügt Detlev Besier hinzu und verweist dabei auf die Begegnungen und Gespräche des EKD-Friedensbeauftragten bei der Friedenskonsultation des Weltkirchenrates 2011 in Jamaika oder der ÖRK-Vollversammlung im südkoreanischen Busan 2013.
„Es ist aber sicher auch das Verdienst der Arbeit von Renke Brahms, dass die Dresdner EKD-Synode 2019 ausführlich über friedensethische Fragen diskutierte und eine entsprechende Kundgebung verabschiedete, in der der Vorrang der Gewaltfreiheit erneut bestätigt wurde“, so Christine Busch. Hier hätten der EKD-Friedensbeauftragte und die Evangelische Friedensarbeit ebenso wie die landeskirchliche Friedensarbeit wichtige Vorarbeiten geleistet, ist sie überzeugt.
Denn auch in vielen Landeskirchen spiele die Friedensethik zunehmend eine wichtige Rolle, fügt Detlev Besier hinzu. „Durch die 2008 gebildete Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD, in der unter anderem auch die landeskirchlichen Friedensbeauftragten vertreten sind und die vom EKD-Friedensbeauftragten geleitet wird, wurde die Friedensarbeit der EKD und der Landeskirchen, aber auch der Verbände und Werke, koordiniert und weiterentwickelt“, unterstreicht der EAK-Sprecher. Und ist überzeugt: „Durch seine Arbeit in diesen 13 Jahren hat Renke Brahms einen großen Anteil daran, dass sich die EKD und viele Landeskirchen auf den Weg hin zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens gemacht haben.“