Frieden braucht Wissen: Wie gute Wissensgovernance bei Konfliktlösung helfen kann
Seit ihrer Gründung versuchen die Vereinten Nationen den Weltfrieden zu wahren. Mit einer Friedensstrategie, die auf eine langfristige Stabilisierung von Frieden und friedensstärkenden Strukturen abzielt, versuchen die Vereinten Nationen Konflikte zu beseitigen und eine Kultur des Friedens zu schaffen.
Aktuelle Entwicklungen zeigen jedoch eine weltweite Zunahme von Kriegen und gewaltsamen Krisen und Konflikten, sodass die Friedensordnung vor intensivierende Herausforderungen gestellt wird. Passend zum DGVN-Jahresthema „Eine Kultur des Friedens: Dialog, Kooperation und die Kunst des friedlichen Miteinanders“ wird in dieser Veranstaltung über diese Herausforderungen für die Friedensordnung und die wichtige Rolle von Wissen und Informationen für Konfliktlösung diskutiert. Die Rolle von Wissen wird einerseits am Beispiel der Forschung zu Enzyklopädien betrachtet und zusätzlich wird die Perspektive der Plattformforschung miteingebracht, die Wissen und besonders Wissensgovernance sowohl in der Produktion, als auch in der Kommunikation über verschiedene Plaffformen hinweg untersucht.
Wie können Informationen sinnstiftend, orientierungsgebend und handlungsleitend ausgespielt werden und die für die Friedensordnung entscheidenden Stakeholder erreichen? Wie werden Informationen kommuniziert, die konfliktrelevant sind? Und wer entscheidet, wie auf Plattformen über Konflikte gesprochen wird?
Christina Dinar engagiert sich in der Forschung zur deutschen Wikipedia und zeigt auf, wie die Enzyklopädie ein Paradebeispiel für demokratische Wissensgovernance geworden ist. Matthias C. Kettemann arbeitet als Völkerrechtler und Berater internationaler Organisationen an der Schnittstelle von Wissensproduktion und -kommunikation und ist Experte für die Governance von Informationskonflikten. Gemeinsam werden sie der Frage nachgehen, wie Wissen produziert und kommuniziert werden muss, um eine andere, bessere, friedlichere Welt zu sichern.