24. Juni 2022
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Krieg in der Ukraine – Ist der „Vorrang für Gewaltfreiheit“ überholt?

Podiumsgespräch

Soziale und ökologische Konsequenzen der Militarisierung für die Westpfalz

Krieg in der Ukraine – Ist der „Vorrang für Gewaltfreiheit“ überholt?

Angesichts des brutalen Überfalls auf die Ukraine scheinen alle Konzepte, die zur Verteidigung nicht auf militärische Gewalt setzen, naiv und weltfremd zu sein. Oder ist es nicht umso gebotener, die vorherrschende Sicherheitslogik durch eine Friedenslogik zu ersetzen?

Antje Heider-Rottwilm, Europäisches Ökumenisches Netzwerk "Church and Peace"
Unsere Haupt-Referentin ist seit vielen Jahrzehnten in der Friedensarbeit engagiert und seit 1979 zusammen mit ihrem Mann Teil einer ökumenischen Gemeinschaft. Sie leitete 11 Jahre lang die Europa-Abteilung der EKD und war Mitglied im Zentralausschuss der Konferenz Europäischer Kirchen. Danach baute sie ein ökumenisches Gemeinschafts- und
Vernetzungsprojekt in der Hamburger HafenCity mit auf. Seit 2009 ist sie Vorsitzende von "Church and Peace". Darin vernetzen sich christliche Gemeinschaften, Menschen, Kirchengemeinden sowie Friedensprojekte in ganz Europa. Durch den Aufbau von Beziehungen und Gemeinschaft sowie gemeinsame Aktivitäten – gründend auf die biblische Botschaft der Gewaltfreiheit – soll wahre "Friedenskirche" entstehen.

Perspektiven für die Militärregion Westpfalz

Ermutigt zu "friedenslogischem" Denken und Handeln, möchten wir nach dem Impuls-Vortrag die Situation unserer – durch die US-amerikanische Präsenz und die "Airbase" – stark militärisch geprägten Region betrachten. Dabei wird der Schwerpunkt auf den sozialen und ökologischen Problemfeldern liegen. Welche Folgen hatte und hat die Dominanz des Militärischen für Mensch und Natur? Welche Visionen können sich durch eine Orientierung an "Friedenslogik" für die Westpfalz eröffnen? Was muss sich ändern, und welche konkreten politischen Schritte sind nötig? Darüber sprechen auf dem Podium:

Dorothee Wüst, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz (theologisch-ethische Aspekte)
Die gebürtige Pirmasenserin wirkte als Pfarrerin in Kaiserslautern und Weilerbach, ab 2012 als Dekanin. Seit März 2021 ist sie Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz. Ihr ist es wichtig, mit Menschen aller Millieus Kontakt zu suchen – auch außerhalb der Kirche. Die Kirche muss das Evangelium durch "Wort und Tat" verkündigen, leben.

Hans Sander, Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz (soziale Aspekte)
Der langjährige Friedensaktivist ist seit seiner Jugend antifaschistisch aktiv. Sander engagierte sich in verschiedenen Sozial- und Umweltbewegungen sowie seit 2003 ehrenamtlich in der Erwerbslosenarbeit in der Gewerkschaft ver.di. Seit 2016 ist er für die Selbstorganisation im Sprecher*innenkreis der Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz vertreten.

Jochen Marwede, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / DIE GRÜNEN im Kreistag KL (ökologische Aspekte)
Marwede beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Folgen und der Zukunft der Militärkonzentration in der Region, vom Fluglärm über Umwelt-Altlasten bis hin zur Konversion militärischer Flächen zur zivilen Nutzung.

Connie Burkert-Schmitz und Achim Müller, Pfälzer Initiative "Entrüstet Euch!" (Moderation)

Diese Veranstaltung der Pfälzer Friedensinitiative "Entrüstet Euch!" in Kooperation mit der Projektgruppe
"Frauen wagen Frieden" und der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft findet im Rahmen der
Aktionswoche 2022 der bundesweiten Kampagne "Stopp Air Base Ramstein" statt. Der Eintritt ist frei.

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