04. November 2023
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Studientag des Instituts für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung. Thema "Soziale Verteidigung"

Der Studientag dient der Vorstellung von Forschungsarbeiten, aber auch der Entwicklung von Forschungsideen und -fragestellungen in den Feldern der Gewaltfreiheit, gewaltfreien Aktion und Zivilen Konfliktbearbeitung. Jede Einheit beginnt mit einem Vortrag, dem dann eine kurze Diskussion folgt.

Der Studientag wird hybrid stattfinden. Die Präsenzplätze sind begrenzt und werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben. Daher bei der Anmeldung bitte angeben, ob eine Teilnahme online oder live vorgesehen ist. Anmeldung bei: info@dr-barbara-mueller.com. Wir bestätigen die Anmeldung mit einer Mail - falls Sie oder Du eine solche Bestätigung nicht erhalten/erhältst, bitte unbedingt nachhaken!

Programm

09.00 Uhr Ankommen, Kennenlernen

9:30 Uhr Julia Nennstiel, Dr. Christine Schweitzer: Soziale Verteidigung weiterdenken: Neue Erkenntnisse und offene Fragen aus der internationalen Forschung der letzten dreißig Jahre zu zivilem Widerstand, insbesondere zum Thema Repression

 In diesem Projekt werden neuere Erkenntnisse aus der Forschung zu zivilem Widerstand erfasst und analysiert mit einem Fokus auf Aspekten, die für das Potenzial, die Schwierigkeiten, Wirkungs- und Erfolgsbedingungen Sozialer Verteidigung besonders relevant erscheinen. Dadurch sollte das Projekt einerseits die Ergebnisse neuerer wissenschaftlicher Arbeiten zu zivilem Widerstand für diejenigen zugänglich und besser nutzbar machen, die sich für Soziale Verteidigung auf politisch-praktischer Ebene engagieren. Andererseits sollte gleichzeitig der Forschungsbedarf hinsichtlich Sozialer Verteidigung offengelegt werden, um künftig weitere zielgerichtete Studien über Soziale Verteidigung zu ermöglichen und anzustoßen. Die Projektdurchführenden stellen erste Ergebnisse vor.

Zur Person:

Julia Nennstiel studierte Philosophie und Politikwissenschaft in Bielefeld und Internationale Beziehungen in Manchester, mit Schwerpunkt auf Kritischen Sicherheitsstudien und Protestforschung. Sie war Praktikantin bei der DFG-VK und engagiert sich derzeit bei dem Japan Peace Committee und dem Thinktank Peace Depot.

Dr. Christine Schweitzer ist Geschäftsführerin im Bund für Soziale Verteidigung e.V. und Mitarbeiterin im Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung mit Schwerpunkt Civilian Peacekeeping, gewaltfreie Konfliktaustragung und Soziale Verteidigung.

10:45 Uhr 15 Minuten Pause

11:00 Uhr Dr. Barbara Müller: Es lebe der Kontext. Warum Soziale Verteidigung über zivilen Widerstand hinaus konzipiert werden muss

Am Fallbeispiel des "Passiven Widerstands" im Ruhrkampf 1923, dem angeblich bislang umfassendsten Beispiel für Soziale Verteidigung, wird herausgearbeitet, dass ein Konzept von Sozialer Verteidigung politische, finanzielle, gesellschaftliche und konfliktbezogene Voraussetzungen beinhaltet, die mehr als das Widerstandswissen und -können über Erfolg oder Scheitern bestimmen können.

Zur Person:

Dr. Barbara Müller, Historikerin und Mitarbeiterin im Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung e.V.

12:15 Uhr Mittagspause

13:45 Uhr Stephan Brües: SV in die Praxis!: Aller Anfang ist schwer, aber es bewegt sich doch was

Das Konzept der Sozialen Verteidigung ist wieder da! Die bundesweite Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ versucht sie nicht nur konzeptionell zu beleben, sondern auch sie in Modellregionen praktisch umzusetzen. Damit betreten die Aktiven beim Transfer von der Theorie in die Praxis politisches Neuland. 

In dem Input werden die lokalen Aspekte einer Umsetzung am Beispiel der Grenzregion Oberrhein ebenso beleuchtet wie die Herausforderungen auf Bundesebene.

Zur Person:

Stephan Brües ist Ko-Vorsitzender des BSV und arbeitet 2023 mit einer 10-Std.-Stelle beim Verein Friedenswege / Chemins de Paix e.V. in der Koordination der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen am Oberrhein".

15:00 Uhr Pause 

15:15 Uhr: Jochen Neumann: SV in der Praxis erforschen!: Welche Beobachtungen machen wir, welche Forschungsfragen stellen sich uns?

Das Konzept der Sozialen Verteidigung wird durch die bundesweite Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ in drei Modellregionen praktisch umgesetzt. Mit gemeinsamen Forschungsfragen wird versucht, die Erfahrungen zumindest zu dokumentieren. Der Austausch mit der Wissenschaft zu unserem bisherigen Vorgehen ist mehr als willkommen:  Sind unsere Forschungsfragen stimmig? Welche weiteren Fragen sollten untersucht werden? Welche Methoden und Ressourcen bieten sich dafür an?

Zur Person:

Jochen Neumann ist Geschäftsführer der KURVE Wustrow - Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e.V. und koordiniert seit Januar 2023 die Modellregion Wendland der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen". 

16.30 Uhr Abschlussrunde 

17.00 Uhr Ende 

Datum
Kosten
Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine Spende für die entstehenden Kosten wird gebeten. Online-Teilnehmer*innen können sich ebenfalls an der Kostendeckung beteiligen durch eine Spende auf unser Konto: IFGK, Kreissparkasse Rhein-Hunsrück; IBAN: DE77 5605 1790 0014 0124 88, SWIFT-BIC: MALADE51SIM.
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