Wege zum nachhaltigen Frieden: Die Rolle Deutschlands in der internationalen Friedenskonsolidierung
Das weltweite Konfliktgeschehen zeigt, dass die Umsetzung des Konzepts 'Aufrechterhaltung des Friedens' schwierig ist. Expertinnen zeigen die Erfolgsfaktoren und Hindernisse bisheriger Ansätze der Friedensförderung auf und leiten Handlungsempfehlungen für zukünftige Friedenseinsätze ab.
Mit dem Konzept der Aufrechterhaltung des Friedens (Sustaining Peace) haben die Vereinten Nationen ein Umdenken in der Friedenssicherung begründet. Der Fokus soll auf die langfristige Stabilisierung von Frieden statt auf die kurzfristige Beilegung von Konflikten gelegt werden.
Ein Blick auf das weltweite Konfliktgeschehen zeigt jedoch, dass die Umsetzung des Konzepts (weiterhin) schwierig ist. Derzeit gibt es mehr als 50 bewaffnete Konflikte und Kriege auf der Welt, die allein im Jahr 2020 zum Tod von mehr als 80.000 Menschen geführt haben. Die Vereinten Nationen stehen vor der Herausforderung, auf immer mehr Konflikte reagieren zu müssen. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln erscheint dies fast unmöglich, und die derzeit zwölf UN-Friedenseinsätze erscheinen teilweise ineffektiv. Dass die Missionen selbst in aktiven Konfliktsituationen eingesetzt werden und Opfer gezielter Angriffe werden, erschwert das Erreichen und die Aufrechterhaltung eines nachhaltigen Friedens zusätzlich. Der geforderte Fokus auf Konfliktprävention und proaktive Friedenskonsolidierung (Peacebuilding) scheint mangels politischen Willens und fehlender Finanzierung schwer umsetzbar.
Wie kann Sustaining Peace in der Praxis funktionieren? Und welche Rolle sollte Deutschland zukünftig in internationalen Friedensmissionen spielen? Der Blick unseres Gesprächs mit Expertinnen richtet sich zunächst auf Erfolgsfaktoren und Hindernisse bisheriger Ansätze der Friedensförderung, die in Wissenschaft und Praxis identifiziert wurden, um daran anschließend Handlungsempfehlungen für zukünftige Friedenseinsätze abzuleiten.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Verleihung des Dissertationspreises an Dr. Julia Leib für ihre an der Goethe Universität in Frankfurt am Main eingereichte Dissertation ‘Patterns of Sustaining Peace’ am Vorabend der DGVN-Mitgliederversammlung statt.
Begrüßung: Detlef Dzembritzki, DGVN-Vorsitzender
Laudatio an die Preisträgerin: Dr. Manuela Scheuermann, Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Mitglied des DGVN-Forschungsrats
Podiumsdiskussion
- Moderation: Prof. Dr. Manuel Fröhlich, Universität Trier
- Dr. Julia Leib, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Internationale Politik an der Universität Potsdam, Dissertationspreisträgerin
- Sara Nanni, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied im Verteidigungsausschuss, stv. Mitglied Auswärtiger Ausschuss, Ausschuss für die Angelegenheiten der EU
- Prof. Dr. Ursula Schröder, Wissenschaftliche Direktorin, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, IFSH
- Dr. Almut Wieland-Karimi, Geschäftsführerin, Zentrum für Internationale Friedenseinsätze, ZIF
Im Anschluss an die Veranstaltung lädt die DGVN zu einem Empfang ein.
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