14. Juni 2023
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Noch lange kein Frieden

Das Friedensgutachten 2023

Das Friedensgutachten 2023 nimmt die wachsenden globalen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in den Blick. Unmittelbar nach der Veröffentlichung diskutieren wir mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Friedensforschungsinstitute sowie mit Fachleuten aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft über die Analysen und Empfehlungen des Gutachtens.

„Die Welt ist aktuell weit vom Frieden entfernt" - auf diesen Nenner lassen sich die Ergebnisse des diesjährigen Friedensgutachtens bringen. Es untersucht die Folgen von Russlands Krieg gegen die Ukraine, von Pandemie und Klimawandel. Die Zahl der Gewaltkonflikte steigt, häufig sind nichtstaatliche, irreguläre Milizen und Rebellen daran beteiligt. In vielen Teilen der Welt sind Menschen in ihrem Überleben und in ihren Freiheitsrechten massiv bedroht. Es besteht die Gefahr, dass Humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung in ihren Erfolgsaussichten durch sicherheitspolitische Vereinnahmung geschwächt werden. Die Dilemmata deutscher Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik werden im Rahmen der Veranstaltung kritisch analysiert und diskutiert.

Das Gutachten gibt einen Überblick über die aktuellen Krisen und Gewaltkonflikte weltweit. Neben der Frage nach Verwundbarkeit und Resilienz von Staaten und Gesellschaften im Globalen Süden stehen folgende Themen im Mittelpunkt: Rüstungsdynamiken und Kontrollmechanismen, institutionelle Friedenssicherung – Handel und Frieden sowie Gefährdungen des Friedens „von innen" und wie einer wachsenden Polarisierung in demokratischen Gesellschaften wirksam begegnet werden kann.

Mit seinen konkreten Handlungsempfehlungen ist das Friedensgutachten ein zentrales Medium für den Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Die vier großen deutschen Friedensforschungsinstitute: das Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), das Institut für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen (INEF) und das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) geben das Gutachten seit 1987 heraus.

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