28. – 29. September 2023
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"Widersteht nicht dem, der böse ist ..." (Mt 5,39) - Religionen zwischen Krieg und Frieden

Evangelische Akademie Villigst in Kooperation mit dem AK Politik und Religion der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) und dem AK Religion und Frieden, Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

Politische Gewalt und Attentate im Namen Gottes, versöhnende Botschaften und Vermittlung in Konflikten: das Verhältnis von Religionen zu Krieg und Frieden ist und bleibt ambivalent. Ursachen und Bedingungen, unter denen religiöse Gewalt- und Friedenspotenziale zum Vorschein kommen sowie die Rolle religiöser Akteure in aktuellen und historischen Konflikten werden analysiert und diskutiert.

Die gerade seit dem Ukrainekrieg wieder hochaktuelle Frage, inwieweit Religionen eher als Brandstifter denn als Friedensstifter (oder zumindest als Brandbeschleuniger) auftreten, hat dabei nicht erst durch die Kriegstreiberei der Russisch-Orthodoxen Kirche neue Brisanz erhalten. Stattdessen lassen sich im Weltgeschehen eine Vielzahl von gewaltsamen, ja kriegerischen Auseinandersetzungen anführen, bei denen im Namen der Religion zu den Waffen gegriffen wird und/oder (selbsternannte) Gotteskrieger politische Morde und Attentate begehen. Insbesondere der religiös-fundamentalistische Terrorismus ist dadurch zu einer erschreckenden Normalität unserer Epoche geworden. Gleichzeitig demonstrieren interreligiöse Netzwerke wie Religions for Peace gemeinsam mit zahlreichen einschlägigen Initiativen aus den diversen Weltreligionen, dass alle Religionsgemeinschaften nicht nur aktiv eine unmissverständliche Friedensbotschaft aussenden, sondern auch als vermittelnde Akteure in regionalen und lokalen Konflikten von signifikanter Bedeutung sind.

Die Veranstaltung fragt grundsätzlich nach den Voraussetzungen und Bedingungen, unter denen sich das offensichtlich vorhandene Gewalt- und Friedenspotenzial von Religionen konkret entfaltet. Hängt dies womöglich einfach davon ab, wie einzelne Personen und Gruppen die religiösen Quellen interpretieren wollen? Oder beeinflussen spezifische säkulare - politische, soziale oder psychologische - Faktoren, welche Lesart sich schließlich realisiert und durchsetzt? Wie (selektiv) gehen religiöse Appelle für Krieg oder Frieden mit den eigenen Glaubensquellen um, die jeweils eine Gegenbotschaft implizieren? Und sind es tatsächlich eigene Wahrheits- und Machtansprüche, die instrumentalisiert werden, wenn religiöse Akteure Gewalt und Krieg legitimieren oder selbst zur Kriegspartei werden?

Das Programm und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie unter: https://www.kircheundgesellschaft.de/veranstaltungen/widersteht-nicht-dem-der-boese-ist-mt-539-2023-09-28-140000-4177/

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