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24. Mai 2006

US-Kirchen übernehmen Mitverantwortung für den Irakkrieg

Die Konferenz US-amerikanischer Kirchen im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) hat sich in einem offenen Brief an die 9. ÖRK-Vollversammlung für den Irak-Krieg entschuldigt und eine Mitverantwortung übernommen.

Die Konferenz US-amerikanischer Kirchen im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) hat sich in einem offenen Brief an die 9. ÖRK-Vollversammlung für den Irak-Krieg entschuldigt und eine Mitverantwortung übernommen.
“Wir bekennen, dass wir unsere Stimme nicht laut und ausdauernd genug erhoben haben, um unsere Führer von diesem Weg des Präventiv-Krieges abzuhalten', hieß es in der in Porto Alegre verlesenen Erklärung von 34 in der Konferenz zusammen geschlossenen Kirchen. Die USA habe in den Jahren seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 die 'Familie der Menschheit gefährdet und die Schöpfung missbraucht', schrieben die Vertreter der Konferenz. 'Wir beklagen mit besonderem Schmerz den Krieg im Irak', der auf der Basis von Täuschungen ausgelöst worden sei und universelle Normen der Gerechtigkeit und der Menschenrechte verletzt habe. 'Wir gestehen mit Scham den Missbrauch ein, der in unserem Namen verübt wurde.'
Es gehe nicht darum, sich von der US-Regierung zu distanzieren, stellte Pastor John Thomas fest. Die Regierung sei demokratisch vom amerikanischen Volk gewählt worden, zu dem sie auch gehörten. So könnten sie nur als Teil des Systems sprechen. Weltweit würde aber oft nur die Stimme derjenigen Kirchen wahrgenommen, die die Außenpolitik der Regierung unterstützten. Die Vereinigten Staaten würden weltweit zunehmend als gefährliche Nation wahrgenommen. 'Wir wünschen uns, dass dieser Brief als Botschaft der Buße und Solidarität wahrgenommen wird und als Zeichen, dass es verschiedene Stimmen in den USA gibt.' (Ökumenischer Rat der Kirchen).

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