EKD-Friedensbeauftragter fordert unabhängige Evaluation des Afghanistan-Einsatzes
Der scheidende EKD-Friedensbeauftragte zieht Bilanz
Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, hat eine unabhängige Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr gefordert. „In der Tat ist jetzt eine kritische, unabhängige, klare und offene Evaluation des Afghanistan-Einsatzes nötig. Und zwar wirklich eine unabhängige Evaluation und nicht nur eine ministerielle oder interministerielle", sagte Brahms in einem Interview für die Website der Evangelischen Akademie zu Berlin. „Daran muss die Zivilgesellschaft beteiligt sein – wir bringen ja auch als Zivilgesellschaft viel Erfahrung aus der Arbeit in Afghanistan ein. Und übrigens müssen auch Afghaninnen und Afghanen beteiligt werden."
Zugleich wandte sich der EKD-Beauftragte gegen eine einseitige Steigerung des Verteidigungshaushalts. „Wir haben in Deutschland gute Grundlagen für den Ausbau von Prävention und ziviler Konfliktbearbeitung. Doch im Moment wächst zwar der Verteidigungshaushalt immer weiter – aber eben nicht im gleichen Maße der Haushalt für das, was Prävention und zivile Konfliktbearbeitung beinhaltet. Von einem Vorrang für diese Ansätze kann schon gar keine Rede sein. Prävention und zivile Konfliktbearbeitung auch finanziell zu stärken, ist auf jeden Fall eine konkrete Forderung an die neue Bundesregierung."
Das Gespräch führte die Evangelische Akademie zu Berlin im Vorfeld einer Veranstaltung, in der sie mit Brahms am 26. Oktober eine Bilanz zum Ende seiner Amtszeit als EKD-Friedensbeauftragter ziehen wird.
Das ganze Interview finden Sie hier auf der Website der Akademie.