Landminen-Monitor 2023: Weiterhin hohe Opferzahlen

In dieser Woche wurde der aktuelle Landminen-Monitor in Genf vorgestellt. Unter anderem mit Unterstützung des Auswärtigen Amts wird dieser wichtige Bericht jährlich von der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL) herausgegeben, deren Mitgründerin Handicap International ist und die 1997 für ihren Einsatz gegen Antipersonen-Minen den Friedensnobelpreis erhalten hat.

Der Monitor verzeichnet seit acht Jahren eine anhaltend hohe Zahl von Opfern durch Antipersonen-Minen, einschließlich improvisierter Minen und anderer explosiver Kriegsreste (ERW). Der besorgniserregende Anstieg seit 2015 ist vor allem auf die Zunahme bewaffneter Konflikte und die Verseuchung durch improvisierte Minen zurückzuführen.

Allein im Jahr 2022 berichtet der Monitor von mindestens 4.710 Opfer durch Minen/ERW.  Dabei stammen 85 Prozent der Opfer aus der Zivilbevölkerung – fast die Hälfte (49%) derer, bei denen das Alter erfasst wurde, waren Kinder. Syrien, die Ukraine, der Jemen und Myanmar meldeten die höchsten Opferzahlen. Für den Berichtszeitraum von 2022 bis zum ersten Halbjahr 2023 wurden neue Mineneinsätze durch Myanmar, in großer Zahl durch Russland, aber auch durch die Ukraine sowie von nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen in mindestens fünf Ländern erfasst. 

Mit Blick auf die bevorstehende jährliche Konferenz zum Minen-Verbotsvertrag, die vom 20. bis 24. November unter deutscher Präsidentschaft in Genf stattfindet, appelliert HI an die internationale Gemeinschaft, darauf hinzuwirken, dass Konfliktparteien den Einsatz dieser Waffen einstellen. Die Vertragsstaaten in Genf sollen jeden Einsatz durch jeden Akteur klar verurteilen. Denn auch wenn seit der Verabschiedung des Vertrags über das Verbot von Antipersonen-Minen vor 26 Jahren große Fortschritte erreicht wurden, fordern diese Waffen weiterhin Menschenleben, verursachen schwerste Verletzungen und kontaminieren Gebieten noch lange nach dem Ende von Konflikten.

Mehr Informationen zum Landminen-Monitor finden Sie unter folgenden Links: 

• Hier können Sie den Landminen-Monitor auf English herunterladen.
• Hier finden Sie die Wichtigsten Ergebnisse in Kurzform auf Deutsch.
• Hier gelangen Sie zu unserem Faktenblatt auf Deutsch.

Für Rückfragen steht Ihnen unsere Leiterin für politische Arbeit Dr. Eva Maria Fischer e.fischer@hi.org gerne zur Verfügung.