22. – 24. April 2022
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Seminar

Klimagerechtigkeit und Umweltaktivismus: aktiv bleiben und gerecht handeln für Natur und Mensch

Die Folgen der Klimakrise sind global unterschiedlich stark zu spüren. Insbesondere Gesellschaften des Globalen Südens sind stärker von Extremwetterereignissen und der damit einhergehenden Bedrohung von Lebensgrundlagen betroffen, aber auch sozialen Folgen wie der Gewalt gegen Aktivist*innen. Auch stehen den betroffenen Menschen unterschiedliche Werkzeuge zur Anpassung an neue Realitäten zur Verfügung. Neue Konfliktlinien und Kooperationsmöglichkeiten entstehen, lange schwelende Konflikte kehren mit neuer Aktualität ins Bewusstsein zurück. Besonders mit Blick darauf, wer für die Klimakrise maßgeblich verantwortlich ist, sind diese Umstände äußerst ungerecht.

Klimagerechtigkeit wird deswegen als Forderung im gesellschaftlichen Diskurs immer lauter. Je nach Zugang, stehen dabei Umwelt-, Gerechtigkeits- oder Friedensthemen im Vordergrund. Wir lernen diese unterschiedlichen Perspektiven im Seminar näher kennen und setzen uns mit den global verschiedenen Verteilungen von Verantwortung und Auswirkungen auseinander.

Angesichts der Klimakrise und einhergehenden Ungerechtigkeiten stellen wir uns in dem Seminar die Frage: Wie und wo kann ich aktiv werden? Wir beschäftigten uns mit verschiedenen Aktionsformen und setzen uns kritisch mit möglichen ungewollten negativen Auswirkungen, die bestehende Ungleichheiten sogar noch verstärken können, auseinander.

Ziel
Das Seminar möchte Orientierung bieten im Diskurs rund um Klimagerechtigkeit und für die unterschiedlichen globalen Wirkungsmechanismen und Auswirkungen der Klimakrise sensibilisieren. Ein Spektrum an verschiedenen möglichen Aktionsformen von Bildungsarbeit bis zu zivilem Ungehorsam werden kennengelernt. Die Teilnehmenden lernen, Möglichkeiten zu identifizieren, um im eigenen Umfeld für Klimagerechtigkeit aktiv zu werden und diese machtkritisch reflektieren zu können. Anhand verschiedener Werkzeuge der Self- und Team Care werden die Teilnehmenden dazu befähigt, langfristig und nachhaltig aktiv zu sein.

Methodische Gestaltung
Das Seminar gliedert sich in zwei Teile:

Im ersten Teil geht es, mithilfe von fachlichem Input, gemeinsamer Reflexion und Austausch, um das Verständnis von rapider, menschengemachter Umweltveränderung sowie von Klimagerechtigkeit. In interaktiven Methoden werden unter anderem auch einige grundlegende Wirkungszusammenhänge im Feld Klimagerechtigkeit aufgezeigt.

Im zweiten Seminarteil werden anhand von Praxisbeispielen mögliche Aktionsformen erarbeitet. In einer Analyse ihres eigenen Wirkungsradius erarbeiten die Teilnehmenden Ideen, um selbst aktiv zu werden. Im Austausch untereinander und in gemeinsamen Übungen zu Self- und Team Care erlernen wir zudem Techniken, um langfristig aktiv bleiben zu können und in Aktionsgruppen füreinander zu sorgen.

Wir arbeiten im Seminar interaktiv, an konkreten Beispielen aus Deutschland und international und beziehen bestehende Erfahrungen der Teilnehmenden mit ein.

Seminarleitung:
Krischan Oberle, Politikwissenschaftler, Trainer für zivile Konfliktbearbeitung, Leipzig   
Sara Fromm, Nachhaltigkeitswissenschaftlerin, Geschäftsführerin der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion und Klimagerechtigkeitsaktivistin, Freiburg

Anmeldung