Studientag des Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung e.V. (IFGK)
Im Friedensbildungswerk Köln in der Kölner Innenstadt
Obenmarspforten 7-11, 50667 Köln
Samstag, 22. März 2025
10-17 Uhr
Ziel unserer Studientage ist stets, Arbeiten zum Themenfeld der Gewaltfreiheit vorzustellen und zu diskutieren. Das können fertige Papiere sein, aber auch Überlegungen zu einem zukünftigen Forschungsprojekt oder Zwischenergebnisse einer laufenden Arbeit.
Der Studientag dient der Vorstellung von Forschungsarbeiten, aber auch der Entwicklung von Forschungsideen und -fragestellungen in den Feldern der Gewaltfreiheit, gewaltfreien Aktion und Zivilen Konfliktbearbeitung. Jede Einheit beginnt mit einem Vortrag, den dann eine kurze Diskussion folgt.
Anmeldung
Der Studientag wird hybrid stattfinden. Die Präsenzplätze sind auf 25 begrenzt und werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben. Daher bei der Anmeldung bitte angeben, ob eine Teilnahme online oder live vorgesehen ist. Anmeldung bei: cschweitzerifgk@aol.com. Wir bestätigen die Anmeldung mit einer Mail – falls Sie oder Du eine solche Bestätigung nicht erhalten/erhältst, bitte unbedingt nachhaken!
Programm
10.00 Ankommen, Kennenlernen
10:30 h Lea Bonasera: „nonviolent resistance failure: why climate campaigns struggle to win (and what we can learn from this)”
Es geht um das Thema meiner Doktorarbeit – warum friedliche Klimakampagnen heutzutage scheitern. Dabei stehen verschiedene Herausforderungen innerhalb der Kampagnen im Fokus, wie zum Beispiel ineffektive Taktiken oder problematische Organisationsstrukturen, die ich mithilfe meiner eigenen Erfahrung analysiere. Auch die Frage, was Scheitern überhaupt bedeutet soll besprochen werden. Diskussionen zu Hypothesen, Konzeptualisierung und Methodik sind erwünscht.
Zur Person:
Doktorstudentin, Mitgründerin Letzte Generation & Guter Grund
11.30 Pause
11:45 h Dr. Christine Schweitzer: „Unarmed Civilian Protection“ (Ziviles Peacekeeping) als Aufgabenfeld der Sozialen Verteidigung
Es geht um Ansätze, Erfahrungen und Studien, die zeigen, wie Menschen es geschafft haben, sich selbst und andere Zivilist*innen zu schützen, ohne auf Gewalt zurückzugreifen. Dieses Praxisfeld wird mit der Frage der sozialen Verteidigung verbunden. Der Fokus soll auf lokalen Gemeinschaften liegen, die sich selbst schützen.
Zur Person:
Dr. Christine Schweitzer ist Mitarbeiterin im IFGK.
12.45 Mittagspause
14:00 Dr. Barbara Müller: Soziale Verteidigung voranbringen. Von alten zu aktuellen Bedrohungslagen
In diesem Beitrag gibt es eine erste Sichtung von möglichen aktuellen Bedrohungslagen. Soziale Verteidigung ist ja immer konkret. Also ist es wichtig zu wissen, wer und was aktuell das soziale Miteinander, die Demokratie in diesem Lande oder auch die Selbstbestimmung oder gar das Überleben bedrohen. Dabei unterscheiden sich die Szenarien der offiziellen Verteidigungsrichtlinien von den Bewertungen der Organisationen der Zivilgesellschaft. Was nicht verwundert. Der Beitrag gibt eine erste Übersicht und lädt ein, die eigenen Bewertungen dazu einzubringen.
Zur Person: Dr. Barbara Müller ist Historikerin und Mitarbeiterin im IFGK
15.00 h Pause
15:15 Vortrag Kevin Keysig: Methodologische Fragen rund um die Forschung zu Gewaltfreiheit (angefragt)*
Ein Grundsatz der Gewaltfreiheit ist die Verschmelzung von Mittel und Zweck. Beim gewaltfreien Vorgehen stehen beide in Kohärenz zueinander und sind vertauschbar; gewaltfreie Aktionen sind Mittel und Zweck in sich selbst. Dieser Vortrag zielt darauf ab, die weitreichenden Auswirkungen dieses Grundsatzes auf die Forschungspraxis zu hinterfragen. Dabei werden folgende Aspekte diskutiert:
der Fokus der Wissenschaft auf Schwächen vs. auf Stärken. Oft dreht sich die Forschung um die Identifikation von Fehlern. Dabei geht die Wahrnehmung dessen, was gut ist bzw. gut funktioniert, verloren.
Welche Beziehung wird zwischen Untersuchenden und Untersuchungspersonen aufgebaut?
Welches Publikum adressiert die Forschung zu Gewaltfreiheit? Ein eng gefasstes wissenschaftliches oder ein breit gefasstes Publikum?
Wie wird Wissen erzeugt (top-down vs. bottom-up), wessen Wissen wird Wert zugeschrieben und welches Wissen ist gefragt?
Zur Person: Kevin Keysig ist Doktorand und Mitarbeiter im IFGK.
16.30 Abschlussrunde
17.00 Ende
* Falls der Vortrag von Kevin Kaysig ausfüllt, würde Barbara Müller ein Planspiel zur Sozialen Verteidigung anbieten.