Weltfriedenstag mahnt: im Mittelmeer täglich Opfer der Menschenfeindlichkeit
Friedenskreis Halle - Pressemitteilung - 31.08.2018 - Der Friedenskreis Halle ruft anlässlich des Weltfriedenstages am 1.9. zu Humanität und Solidarität auf. „Während wir von der Bundesregierung gefördert werden, um hier vor Ort zwischenmenschlichen Respekt zu stärken, trägt dieselbe Regierung dazu bei, dass täglich Kinder und Erwachsene im Mittelmeer sterben müssen“, empört sich Bildungsreferent Markus Wutzler. Dieser Zustand sei absurd und von Menschenfeindlichkeit geprägt. Der Verein ruft alle politischen Verantwortungsträger*innen dazu auf, sich für sichere Fluchtrouten und aktive Seenotrettung stark zu machen.Die zivilgesellschaftliche Seenotrettung im Mittelmeer ist in den letzten Monaten unter großen Druck geraten.
Darauf formierte sich die internationale Seebrücke-Bewegung, in der bislang über 75.000 Menschen für sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten auf die Straße gegangen sind.
„Ermutigend ist, dass sich, während europäische Innenminister politisch Kapital aus dem Leid anderer Menschen schlagen, viele Kommunen mit Geflüchteten solidarisieren“, so Wutzler weiter. Bisher haben sich etwa Köln, Düsseldorf, Barcelona und Bonn als „sichere Häfen“ deklariert und damit ihre Bereitschaft signalisiert, in Seenot geratene Flüchtlinge aufzunehmen. Halle fehlt bislang leider noch auf dieser Liste.
Der Friedenskreis Halle befürchtet, dass Deutschland und Europa zukünftig noch mehr abschottet und seine Grenzen zur unerreichbaren Festung ausbauen. Die aktuellen Pläne der Bundesregierung sehen vor, bis 2024 die Rüstungsausgaben von momentanen 37 Milliarden auf dann 62 Milliarden Euro zu steigern. Damit würde Deutschland zur stärksten Militärmacht in der EU.
Dieses Geld fehle in vielen Bereichen, etwa der zivilen Konfliktbearbeitung, humanitären Nothilfe und Bildung. „Mit Aufrüstung wird letztlich Krieg finanziert. Dieser ist eine zentrale Fluchtsache für Millionen Menschen auf der Welt“, so Wutzler.