Zivile Konfliktbearbeitung im Inland

In dieser Arbeitsgemeinschaft der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung haben sich zivilgesellschaftliche Akteure aus den Bereichen Konfliktbearbeitung, Friedensarbeit und Wissenschaft zusammengetan, um Erfahrungen auszutauschen, die Anwendung der Zivilen Konfliktbearbeitung in der eigenen Gesellschaft weiterzuentwickeln und für diese in Gesellschaft und Politik zu werben. 

Was wollen wir? 

Unser Ziel ist die Etablierung von Instrumenten und Strukturen zur Bearbeitung von gesellschaftlichen Konflikten und die Verankerung einer konstruktiven Konfliktkultur in der Breite der Gesellschaft zur nachhaltigen Bearbeitung bestehender gesellschaftlicher Herausforderungen.

Zivile Konfliktbearbeitung verankert langfristig den gewaltfreien, konstruktiven Umgang mit Konflikten in den gesellschaftlichen Strukturen und unterstützt auf verschiedenen Ebenen Personen und Institutionen dabei, Wandel nachhaltig und inklusiv zu gestalten.

Zivile Konfliktbearbeitung hat einen ganzheitlichen, systemischen Blick und nimmt die betroffenen Personen, die Strukturen und kulturellen Hintergründe in den Blick.

Was machen wir?

Wir praktizieren, begleiten und entwickeln praxistaugliche Ansätze der Zivilen Konfliktbearbeitung und wenden diese professionell an.:

  • Durch Konfliktberatung und konfliktsensible Gemeinwesenarbeit, Stadtteildialoge und Gemeinwesenmediation werden bereits in vielen Städten lokale Konflikte konstruktiv bearbeitet. Runde Tische, Gewalt verhindernde Straßensozialarbeit, interreligiöse und inter-kulturelle Begegnungen, Ansätze des Community Organizing, Streitschlichtungsprogramme an Schulen, städteplanerische Maßnahmen und vieles mehr werden eingesetzt, um Gewalt zu verhindern und Bedingungen zu schaffen, dass Konflikte konstruktiv ausgetragen und bearbeitet werden.
  • Durch die Vernetzung mit der Friedens- und Konfliktforschung findet zudem eine wissenschaftliche Begleitung gesellschaftspolitischer Konfliktbearbeitung und innovative Forschung zu Verfahren und Institutionen der gesellschaftlichen Konfliktbearbeitung statt.
  • Durch Weiterbildung für Angehörige der Sozialarbeit, der Verwaltung und der Polizei etc. wird die Kompetenz entsprechender Berufsgruppen gestärkt und der konstruktive Umgang mit Konflikten verankert.
  • Durch vielfältige Bildungsangebote, beispielsweise für Jugendliche, Geflüchtete und Migrant:innen und andere, werden die persönlichen Fähigkeiten zum konstruktiven Umgang mit Konflikten gefördert und Dialogbarrieren abgebaut. So werden Menschen ermutigt, sich konstruktiv in gesellschaftliche Konflikte einzubringen. Letztlich wird auf diese Weise die Teilhabe an der Gesellschaft gestärkt.

Was fordern wir? 

Um Zivile Konfliktbearbeitung zur aktiven Gesellschaftsgestaltung und Demokratieförderung zu nutzen, muss sie nachhaltig gestärkt werden. Deshalb sollten seitens des Bundestages und der Bundesregierung

  • Zivile Konfliktbearbeitung in gesetzliche Initiativen zur Demokratieförderung und Extremismusbekämpfung aufgenommen werden;
  • bundesweite Strukturen der Vernetzung und Weiterentwicklung Ziviler Konfliktbearbeitung gefördert werden, insbesondere in Bezug auf unterschiedliche Handlungsfelder (Klimawandel, Biodiversitätskonflikte, Konflikte um Zuwanderung und Migration, demografischen Wandel, etc.);
  • Zivile Konfliktbearbeitung als zentrales Handlungsfeld und konzeptioneller Ansatz in bestehende und neue Leitlinien und Förderrichtlinien, insbesondere das Programm „Demokratie Leben!“ sowie das Programm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ aufgenommen werden;
  • eine Rahmenvereinbarung, von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft über die Durchführung und Förderung von Maßnahmen der Zivilen Konfliktbearbeitung auf lokaler Ebene geschlossen werden, um zukunftsweisende Antworten auf die geschilderten Herausforderungen geben zu können; 
  • Vertreter*innen der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung in Fachbeiräten zur Demokratieförderung mitwirken;
  • Programme der Friedensbildung aufgelegt werden, um die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins und Kompetenzen zu gesellschaftlichen Konfliktbearbeitung in der Breite zu fördern;
  • Initiativen zur stärkeren Präsenz der Ansätze und Erfolge der Zivilen Konfliktbearbeitung in der Öffentlichkeit durch aktive Medien- und Öffentlichkeitsarbeit gefördert werden.

In der AG arbeiten neben Einzelpersonen folgende Organisationen aktiv mit

Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V. (AGDF):

Bund für Soziale Verteidigung e.V. (BSV)

EIRENE – Internationaler Christlicher Friedensdienst e.V.

Forum Ziviler Friedensdienst e.V. (forumZFD)

Friedenskreis Halle e.V. 

Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V. (IKM)

KURVE Wustrow Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e.V. 

K3B - Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel e.V.

Dokumente

Positionspapier zur Strategie der Bundesregierung für Demokratie und gegen Extremismus
Zum Positionspapier

Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung von Maßnahmen zur Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung, Extremismusprävention und politischen Bildung
Zur Stellungnahme

Stellungnahme zum Diskussionspapier für ein Demokratiefördergesetz
Zur Stellungnahme

Aufruf "Lebendige Demokratie stärken"
Zum Aufruf

Positionspapier „Demokratie braucht den konstruktiven Umgang mit Konflikten“
Zum Beitrag

Stellungnahme zum Abschlussbericht des Kabinettausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus
Zum Beitrag

Broschüre „Vielfalt gestalten - Konflikte bearbeiten“. Erfahrungen aus Stadt und Land im Kontext von Migration und Integration
Zum Beitrag

Termine

Fachtag, 14.09.2021: "Herausforderung Kommune - wie gelingt gesellschaftliche Transformation?"
Zur Veranstaltung

Fachtag, 22.06.2021: "Die Covid-19-Pandemie und kommunale Konflikte"
Zur Veranstaltung

Kontakt

Bernd Rieche
zkbinland@pzkb.de

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